Whatchado-Team mit den neuen Business-Angels Peter Püspök (2. v.l.), Brigtte Ederer (3. v. l.) und Claus Raidl (ganz rechts)
Whatchado-Team mit den neuen Business-Angels Peter Püspök (2. v.l.), Brigtte Ederer (3. v. l.) und Claus Raidl (ganz rechts)
© Watchado

Start-up

Whatchado wird Business-Dating-Plattform

Fünf Tage ohne Pause – so lange müsste man sich heute Zeit nehmen, um alle Videos, die auf Whatchado.com abrufbar sind, anzusehen. Ende des Jahres werden es wohl schon Wochen sein, die man benötigen wird, um sämtliche Videos auf der Online-Plattform der Lebensgeschichten zu sehen. Mehr als 1000 Berufsbilder bei 300 Arbeitgebern aus 25 Branchen sind auf Whatchado zu finden.

Business-Dating

„Wir wollen eine Dating-Plattform des Business werden“, sagt Gründer Ali Mahlodji. „Bei uns erfährt man – wer tickt so wie ich.“ Denn neben den Videos füllen die Interviewten auch einen unsichtbaren Fragebogen aus, der mit Suchanfragen abgeglichen wird.

2014 will man das Service verstärkt auf Deutschland ausweiten, zusätzlich werden heuer noch einige europäische Länder evaluiert, „wir konzentrieren uns auf die großen Länder“, sagt Hansi Hansmann, Business-Angel und Whatchado-Investor der ersten Stunde. Frankreich, Spanien, England oder Italien stehen auf dem Wunschzettel, „das Service in Englisch anzubieten, wäre ein guter Start für die Internationalisierung“. Um diesen Schritt in die „weite Welt“ schneller vorantreiben zu können, ist es Hansmann und Whatchado nun gelungen, drei Persönlichkeiten aus der heimischen Wirtschaft als Business-Angel zu gewinnen, Ex-Siemens-Vorstand Brigitte Ederer, Nationalbank-Präsident Claus Raidl und Ex-Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank NÖ-Wien Peter Püspök haben eine fast siebenstellige Summe in das Service investiert.

"Es werden Emotionen vermittelt"

Whatchado ist eine neue Form des Rekrutens, und das hat mich angesprochen“, sagt Ederer, „denn die normale Stellenausschreibung wird es in einigen Jahren nicht mehr geben.“ Die Online-Porträts vermittelten Emotion, man bekomme schnell einen Eindruck und ein Gefühl von der Firma und vom Job – „das kann eine Stellenanzeige nicht vermitteln“, so Ederer.

Nationalbank-Präsident Raidl wurde von seinem jüngsten Sohn überzeugt, bei Whatchado einzusteigen. „Ich erlebe, wie schwer es ist, in Österreich einen Kredit zu bekommen“, so Raidl. „Aber solche Leute können keinen Kredit nehmen, bei dem die Zinsuhr tickt. Das geht gar nicht.“ Raidl sieht sich nicht als Wohltäter, sondern als Geschäftsmann, der auch etwas verdienen will - und auch wird, sind er und auch Peter Püspök überzeugt. „Ich bin aus einem Geldverleiher fremden Geldes zum Investierer eigenen Geldes geworden“, so Püspök, der zugibt, dass er gelernt hat, kritisch zu sein und ständig nur die Risken gesehen hat. Seine Risikoaversität habe sich in Risikobewusstsein gewandelt. „Ich finde die Idee gut, denn ich habe immer schon das Personalwesen in den Mittelpunkt gestellt.“

Die Expansion

Whatchado hat sich seit dem Start im Jahr 2012 gut entwickelt. Mit fünf Mitarbeitern und fünf Kunden gestartet, ist das Team um die Gründer Ali Mahlodji und Jubin Honarfar mittlerweile auf 25 Mitarbeiter und 80 Kunden angewachsen. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr eine Million Euro und soll sich 2014 verdoppeln. Pro Monat wird die Seite bis zu 110.000 Mal besucht. Das Geschäftsmodell schaut folgendermaßen aus: Firmen zahlen einmalig für die Produktion eines Videos, danach wird eine Jahresgebühr verrechnet.

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