Ein Sheep-View-Schaf im Einsatz
Ein Sheep-View-Schaf im Einsatz
© Tourismusverband Färöer-Inseln

Street View

Wie Schafe Google auf die Färöer-Inseln gelockt haben

Vor etwas mehr als einem Jahr startete der Tourismus-Verband der Färöer-Inseln das Projekt Sheep View. Freilaufende Schafe wurden mit 360-Grad-Kameras und Solarzellen ausgestattet, um Aufnahmen von der Insel zu machen. „Freiwillige“ waren dafür schnell gefunden: Auf der Insel gibt es 80.000 Schafe, aber nur etwa 50.000 Menschen.

Ein Grund für die Aktion war, dass Google damals kein Street View auf den Färöer-Inseln anbieten wollte – obwohl sich laut dem Tourismusverband die idyllische Landschaft der Nordatlantik-Insel dafür besonders gut eigne. Die Sheep-View-Aufnahmen wurden zu Googles Kartendienst hochgeladen und die Kampagne #WeWantGoogleStreetView nahm Fahrt auf.

Google kommt

Der Marketing-Gag hat funktioniert. Wie die Washington Post berichtet, besuchte daraufhin Google die Färöer-Inseln und brachte als Gastgeschenk offizielle 360-Grad-Kameras für Street-View-Aufnahmen mit. Diese wurden laut dem Tourismusverband an Einheimische und Touristen verborgt und auf Autos, Schafen, Fahrrädern, Rucksäcken, Booten und sogar Schubkarren montiert.

Vor kurzem wurden nun die Aufnahmen in Street View freigeschaltet. Sie zeigen die Straßen und Haupt-Wanderrouten der Färöer-Inseln, sowie beliebte Tourismuspunkte. Einige Plätze habe man laut dem Touristenverband bewusst nicht in Street View eingespielt, um das Geheimnisvolle der Insel aufrecht zu erhalten. Die meisten Aufnahmen in Street View sind von Menschen gemacht worden, ein paar Sheep-View-Bilder (erkennbar am Fell und den Solarzellen im Bild) sind aber noch dabei.

10 Prozent mehr Buchungen

Alleine durch die Sheep-View-PR-Aktion ist die Hotelbuchungsrate heuer bereits 10 Prozent höher als im Vorjahr, so der Tourismusverband. Da jetzt Street View offiziell verfügbar ist, erhofft er sich einen erneuten Anstieg für nächstes Jahr.

Die ursprünglichen Helden der Aktion, die Original-Sheep-View-Schafe, haben jedenfalls ihren Job erfüllt und sind jetzt wieder kameralos unterwegs – oder auf den Tellern gelandet. Der Tourismusverband könne dies zumindest nicht ausschließen.

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