The Sony Archive von Wikileaks
The Sony Archive von Wikileaks
© Wikileaks

Cybercrime

Wikileaks startet Datenbank zum Sony-Pictures-Cyberangriff

Eine von Wikileaks gestartete, neue Datenbank macht tausende Dokumente, die beim Cyberangriff auf Sony Pictures Entertainment im Jahr 2014 gestohlen wurden, öffentlich zugänglich. "The Sony Archives", so die Bezeichnung der Datenbank, gebe einen seltenen Einblick in die inneren Vorgänge eines großen, geheimniskrämerischen, multinationalen Konzerns, schreibt das Whistleblower-Portal in einer Presseaussendung.

Insgesamt 173.132 E-Mails und 30.287 Dokumente zeigen unter anderem die Verbindungen zwischen Sony Pictures und der US-Regierung auf. Unter den genannten E-Mail-Adressen befinden sich über 100 Adressen des Weißen Hauses. Außerdem würden die Dokumente Verbindungen zum militärisch-industriellen Komplex in den USA aufzeigen.

"Das hat Nachrichtenwert und steht im Zentrum eines geopolitischen Konflikts", meint Wikileaks-Gründer Julian Assange zum Start der neuen Datenbank. "Das Archiv gehört in die öffentliche Hand. Wikileaks wird sicherstellen, dass es dort bleibt."

Verbindungen zur NSA

Besonders brisant erscheinen die Verbindungen von Sony Pictures und der RAND Corporation, eines Beratungsunternehmens, dessen Dienste unter anderem das US-Militär und US-Geheimdienste nutzen. RAND stellte Sony Pictures laut Wikileaks einen Nordkorea-Spezialisten für den Film "The Interview" zur Verfügung, der im Zentrum des Cyberangriffs auf Sony Pictures 2014 stand. RAND riet Sony Pictures angeblich, wegen der Beschwerden von Nordkorea über die Filmsatire "The Interview" Kontakt mit dem US-Außenministerium und der NSA aufzunehmen. Die US-Regierung hat den Film bereits vor der Veröffentlichung gesehen.

Kampf gegen Kim Dotcom

Unter den Akten, die in der Datenbank aufscheinen, befindet sich auch Korrespondenz zum Megaupload-Fall rund um den bekannten Online-Unternehmer Kim Dotcom. Sony Pictures bekämpft als Filmproduktionsfirma Online-Piraterie scharf. Megaupload wurde aufgrund des Vorwurfs der massenhaften Verbreitung urheberrechtlich geschützten Materials von der US-Regierung geschlossen.

Weniger brisant, aber dennoch interessant erscheint eine Budgetaufstellung über den Film "Snowden", der nicht von Sony Pictures, sondern von Oliver Stone gedreht wurde. Der Guardian-Journalist Luke Harding erhielt demnach 700.000 US-Dollar. Edward Snowdens Anwalt Anatoli Kutscherena erhielt angeblich gar eine Million Dollar.

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