Synchronisierung

Xmarks stellt den Dienst ein (mit Update)

"Ich schreibe diesen Eintrag an einem typischen Sonntag bei Xmarks", heißt es im finalen Blog-Eintrag des Firmengründers Todd Agulnick. "Der Synchronisationsdienst arbeitet leise vor sich ihn, die Server verarbeiten die Daten von 2 Millionen Usern und 5 Millionen Desktops. Noch ist der Tag nicht vorbei, aber wir haben schon wieder 3.000 Neuanmeldungen".

Ironischerweise hat die rasant steigende Beliebtheit von Xmarks hat auch das schnelle Ende des Dienstes besiegelt. Denn mit der Datenlast stiegen die Anforderungen an Hardware und Mitarbeiter. Da das Service kostenlos angeboten wurde, musste man auf externe Geldspritzen hoffen - auf Internetriesen wie Google, die sich schon so manche erfolgreiche Webseite einverleibt haben. Aber die Geldgeber blieben aus - und auch die angedachten Werbemodelle fanden keine potentiellen Interessenten.

Synchronisieren über alle Browser hinweg

Die Funktionalität von Xmarks wird den meisten Usern schmerzlich fehlen. Denn mit dem Dienst war es möglich, auf verschiedenen Computern und mit verschiedenen Browsern immer dieselben Bookmarks (auch Lesezeichen oder Favoriten genannt) zu verwenden. Hatte man sich etwa daheim über lange Jahre des Surfens eine umfangreiche Liste an Lesezeichen angelegt, konnte man sie via Xmarks auch in der Firma oder am Notebook benützen. Jede Änderung an den Bookmarks wurde mit den anderen Rechnern synchronisiert.

Was als Dienst für den Mozilla Firefox begann, war mittlerweile mit allen beliebten Browsern nutzbar: Xmarks funktionierte mit dem Internet Explorer genauso wie mit Apples Safari oder dem Google Chrome, auf dem PC ebenso wie am Mac. Neben den Favoriten konnte man auch seine Passwörter für diverse Webseiten synchronisieren, sofern man sie im Firefox abgespeichert hatte. Und über die persönliche X-Marks-Webseite konnte man seine Bookmarks von jedem Ort der Welt und mit jedem Internet-tauglichen Gerät abrufen.

Es mangelt an Alternativen

Einen echten Ersatz für den Xmarks-Dienst gibt es derzeit nicht. Andere Synchronisierungsdienste sind auf einen Browser spezialisiert, etwa der "Firefox Sync" oder ein ähnlicher Service von Google für seinen Browser Chrome. Bei Apple ist das Synchronisieren von Lesezeichen im "MobileMe"-Dienst enthalten, für den man allerdings 79 Euro pro Jahr bezahlt. Kostenlos geht es mit dem Internet Explorer 8 von Microsoft und dem Sync-Service "Windows Live Essentials".
Nur für die Synchronisation von Passwörtern gibt es eine Alternative: Den Service "LastPass", der mit den meisten gängigen Browsern funktioniert.

Update
Wie im offiziellen Xmarks-Blog bekannt gegeben wurde, soll der Dienst wohlmöglich als kostenpflichtiger Premium-Service weitergeführt werden. Ob dies tatsächlich umgesetzt wird, hängt vom Zahlungswillen der User ab. Jene können sich bei pledgebank.com eintragen, falls sie bereit sind mindestens $10 pro Jahr für das Xmarks-Service zu bezahlen.
Laut dem Entwickler werden die Ergebnisse als richtungsweisender Punkt für die Umsetzung der Idee herangezogen.

(Stefan Kraft, Thomas Prenner)

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