Die kurze Lebensdauer von Mobiltelefonen wird laut Greenpeace zu einem wachsenden Umweltproblem.
Die kurze Lebensdauer von Mobiltelefonen wird laut Greenpeace zu einem wachsenden Umweltproblem.
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Deutschland

Zwei Drittel wünschen sich weniger neue Handy-Modelle

Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich einer Umfrage der Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge weniger neue Handy-Modelle. 69 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass die Handy-Hersteller „im Jahr zu viele neue Modelle auf den Markt“ bringen, teilte Greenpeace am Montag mit. Drei von fünf Befragten wünschen sich demnach, dass Mobiltelefone länger als bisher halten.

Langlebigere Smartphones

„Die Geschwindigkeit, mit der die Hersteller neue Modelle auf den Markt bringen, ist mit technischem Fortschritt nicht zu rechtfertigen“, kritisierte der Chemie-Experte bei Greenpeace, Manfred Santen. „Die Menschen wollen nicht das Gefühl bekommen, schon nach einem Jahr ein veraltetes Smartphone zu besitzen.“ Die Hersteller müssten auf den Wunsch nach nachhaltigeren Geräten reagieren und „langlebige Smartphones“ auf den Markt bringen.

Im Auftrag von Greenpeace befragte das Meinungsforschungsinstitut Ipsos Mori im Juli und August in Deutschland und fünf weiteren Ländern jeweils etwa 1000 Menschen. Auch Verbraucher in den USA, Russland, Mexiko, China und Südkorea gaben Auskunft.

Beim Thema Reparatur und Recycling seien die Deutschen „das Schlusslicht unter den Befragten“, erklärte Greenpeace. Nur elf Prozent gaben demnach an, ein beschädigtes Mobiltelefon schon einmal beim Hersteller in Reparatur gegeben zu haben. Lediglich neun Prozent haben jemals ein altes Handy verkauft oder an ein spezielles Recyclingunternehmen gegeben.

Wachsendes Umweltproblem

Greenpeace erklärte, die kurze Lebensdauer von Mobiltelefonen stelle zusammen mit steigenden Absätzen und einer niedrigen Recyclingquote ein „wachsendes Umweltproblem“ dar. Die Hersteller verarbeiteten große Mengen an Metallen wie Kobalt, Palladium oder Tantal, deren Gewinnung mit großen ökologischen Schäden in Asien, Afrika und Russland verbunden sei.

„Die Hersteller müssen Smartphones künftig so konstruieren, dass sie leicht repariert werden können“, forderte Santen. „Wir brauchen zudem eine bedingungslose Pflicht zur Rücknahme und Wiederverwendung von Altgeräten.“

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