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Frankreich verbietet Wörter wie Streaming und E-Sports

Im deutschen Sprachraum werden Anglizismen – also englische Ausdrücke, die in der deutschen Sprache benutzt werden – gern und häufig verwendet. Viele sind bereits in hiesige Wörterbücher aufgenommen worden. In Frankreich sieht das anders aus. Das Land wehrt sich seit Jahren gegen Fremdwörter.

Wenig überraschend knöpft sich die französische Regierung daher nun die Gamingszene vor: Englische Wörter, die im Zusammenhang mit Videospielen häufig verwendet werden, sollen demnach ins Französische übersetzt werden.

"Streamer" und "E-Sports" nun anders

Darunter fällt etwa die Bezeichnung "Streamer*in". Diese übersetzt die Regierung als "jouer-animateur" bzw. "joueuse-animatrice en direct", was zu Deutsch etwa so viel bedeutet wie "Telespielunterhalter*in". Auch der Begriff "E-Sports" muss weichen und heißt fortan "jeu vidéo de compétition", was als Videospielwettbewerb übersetzt werden kann. Insgesamt definierte die französische Regierung in ihrem Entwurf 40 neue Begriffe.

Das für die Richtlinie zuständige Kulturministerium erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, das es die Regelung erlassen wolle, um die „Verständnisbarriere“ zwischen der Gamingbranche und Videospiellaien zu überbrücken.

Bei den Ersatzausdrücken habe man auf Bezeichnungen zurückgegriffen, die bereits in französischsprachigen Gaming-Magazinen und -Foren gängig seien. Die neuen Begriffe landen nun im „Journal officiel“, eine Art französisches Bundesgesetzblatt, und müssen fortan bei der Kommunikation mit Behörden und in Gesetzen verwendet werden.

Sprachschutzgesetz seit 1994 in Kraft

Die Richtlinie baut auf einem auf dem französischen Sprachschutzgesetz, genannt „Loi Toubon“, aus dem Jahre 1994 auf. Es soll die französische Sprache erhalten und vor äußeren Einflüssen, wie etwa Anglizismen, bewahren. Dadurch ergeben sich immer wieder seltsame Wortschöpfungen wie etwa „en ligne“ für „online“ oder „ordinateur“ für „computer“.

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