© Rijon/Pokemon Prism

Illegale Kopie

Pokémon Prism: Fan-Spiel verbreitet sich trotz Abmahnung

Pokémon Prism, ein von Fans entwickelter Ableger von Pokémon Kristall, verbreitet sich derzeit trotz einer Unterlassungserklärung von Nintendo rasant im Netz. Das Spiel wurde von einer unbekannten Gruppe veröffentlicht, die nach eigenen Aussagen in keinerlei Verbindung zu den ursprünglichen Entwicklern steht. Man habe Zugriff auf das Spiel erlangen können, weil einer der Entwickler unachtsam gewesen sei. Weitere Details verrät man nicht. Die Unbekannten ermutigen die Fans jedoch dazu, das Spiel zu verbreiten.

Und dieser Aufforderung leisten sie Folge: Nachdem das Spiel offenbar erstmals auf 4chan veröffentlicht wurde, verbreitet es sich nun rasant über zahlreiche andere Quellen. Selbst die Leaker zeigen sich gegenüber Kotaku über die große Nachfrage verwundert: „Wir haben nicht erwartet, dass die Download-Links sich bis in derart wahllose Ecken des Internets verbreiten, beispielsweise in YouTube-Kommentare.“ Zahlreiche YouTuber veröffentlichen zudem trotz Nintendos Drohgebärden „Let’s Play“- Videos von Pokémon Prism.

Das Aus kam vier Tage vor der Veröffentlichung

Das Aus für das bekannte Fan-Projekt kam überraschend. Kurz vor Weihnachten, vier Tage vor der geplanten Veröffentlichung, verschickte Nintendo einen Anwaltsbrief mit einer Unterlassungserklärung. Der Aufschrei war groß, doch Nintendo zeigte sich bereits in den vergangenen Monaten unbarmherzig gegenüber Fan-Projekten. So musste das von Fans entwickelte selbstständige Pokémon Uranium kurz nach seiner Veröffentlichung vom Netz genommen werden. Auch das Remake von „Metroid 2“, „A2MR“, bekam eine Unterlassungserklärung präsentiert.

Zudem musste die Spiele-Plattform GameJolt hunderte an Nintendo-Titel angelehnte Spiele entfernen. Gegenüber Kotaku hat jene Gruppe, die Pokémon Prism veröffentlicht hat, noch eine Bitte geäußert: "An alle Menschen, die uns dafür danken, dass wir das Spiel verbreiten: Dankt auch [Prism-Entwickler] Koolboyman und der Mannschaft von nsomniart. Unsere Arbeit war in acht Stunden erledigt, sie haben acht Jahre gebraucht."

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