© Gregor Gruber

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"Gaming Everywhere": Spielekonsolen werden aussterben

Die Zeiten in denen man nur vor seinem Fernseher spielen konnte oder gar in eine Spielhalle gehen musste, sind vorbei. Videospiele sind überall. Spielekonsolen in ihrer jetzigen Form werden aussterben. Diese merkwürdig geformten Boxen unter unseren Fernsehern werden verschwinden und Spiele werden im Einzelhandel höchstens noch per Rubbelcode auf Karten erhältlich sein - und das auch nur, damit sie schöner verschenkt werden können.

Niemanden interessiert es, wie die Box aussieht, die zum Staubfänger unter unseren Fernsehern werden. Es geht schlicht und ergreifend um die Spiele, denn “Software ist King”. Wir erinnern uns nur deshalb an das Aussehen dieser klobigen Teile, weil wir damit lustige, spannende oder traurige Spielemomente verbinden.

Spiele-Streaming über den Fernseher

Das Zauberwort heißt Streaming. Playstation macht es bereits mit “Playstation Now” für Playstation-3-Spiele, Nvidia mit seiner Grid-Technologie für PC-Spiele auf seiner eigenen Hardware. Konsolenhersteller können mit Herstellern von Fernsehern, Tablets und Co. zusammenarbeiten und diese “Streaming ready” machen, womit diese einen weiteren Mehrwert für ihre Geräte hätten. Wie geil wäre es sich in einem Hotelzimmer in den Fernseher mit seinem Nintendo-Account einloggen zu können und so das neueste Mario zu spielen?

Nvidia Grid - Cloud Gaming ohne eigene Hardware

Wie bereits erwähnt wird Hardware auf Dauer billiger. Serverfarmen werden immer stromsparender, indem sie entweder in kalten Gegenden gebaut werden oder gleich eine Armada an Solarkollektoren mit dazu aufgestellt wird. Ebenso wird Speicherplatz immer billiger, also wieso sollten Firmen dann noch auf optische Medien wie BluRays setzen, wenn eine 1-Terabyte-Festplatte bereits für nicht mal 100 Euro erhältlich ist?.

Controller als Alleinstellungsmerkmal

Zusätzlich wird den Herstellern das Entwickeln von Konsolenhardware abgenommen, denn ehrlich gesagt bestanden zumindest X-Box One und Playstation 4 nur noch aus leicht veränderter PC-Hardware. Konsolenhersteller können sich immer noch untereinander unterscheiden, indem sie spezielle Controller anbieten, die per Bluetooth oder WiFi funktionieren. Von herkömmlichen Maus und Tastatur-Set bis zum Tablet-Controller á la Wii U ist hier alles möglich.

Nintendo Wii U

Unsere Internetverbindungen werden zudem immer besser. Auch wenn wir immer meckern, dass unser Internet zu langsam sind, besitzen 80 Prozent der Österreicher einen Breitband-Anschluss, was sogar über dem Europadurchschnitt von 76 Prozent liegt. Das Internet ist schnell genug, damit wir unsere Spiele auf mindestens 720p-Auflösung spielen können, je nach eigener Verbindung sogar höher. Cloud-Anbieter arbeiten zudem immer an neuen Methoden Latenzen zu verbessern oder Datensätze durch neuere Kompressionsmethoden kleiner zu bekommen .

Es ist nur eine Frage der Zeit bis wir keine spezielle Konsolen mehr brauchen, um Konsolenspiele zu spielen. Genau so wie Streaming-Dienste für Filme DVDs und BluRays immer mehr ablösen, so werden auch die Spielekonsolen aus unseren Wohnzimmern verschwinden und zu Streaming-Services werden, die man auf allen möglichen Plattformen nutzen kann, wann und wo immer man es möchte.

Wie steht ihr dazu? Müsst ihr unbedingt eine Konsole unter eurem Fernseher haben um glücklich zu sein oder reicht euch ein Streaming-Service á la Netflix für Spiele?

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Roberto Giunta

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