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M2M

Intelligente Gesundheitslösungen für Zuhause

Am 13. Mai 2013 spricht Michaela Fritz im Rahmen des „Austrian M2M & Mobile Payment Forum", bei dem auch die futurezone vor Ort sein wird, über Smart Health Applications. Im folgenden Kommentar befasst sich Fritz mit Zukunftsszenarien zu intelligenten Gesundheitsanwendungen für zuhause. 

Die Weltbevölkerung wird immer älter. Den Statistiken zufolge wird bereits in weniger als 40 Jahren jeder dritter Mensch in Europa über 65 Jahre alt sein. Damit ist klar, neue Herausforderungen kommen auf das Gesundheits- und Pflegesystem zu. Wohlstand und gute medizinische Versorgung haben dazu geführt, dass wir immer älter werden und diese Jahre vermehrt auch gesund erleben. Allerdings können wir manche Hürden des Alltages ab einem gewissen Alter nicht mehr aus eigener Kraft meistern – spätestens hier stellt sich die Frage: wie organisiere ich Unterstützung und Pflege. Die Antwort könnte in Zukunft auch Ambient Assisted Living (AAL) lauten. Das sind „intelligente Gesundheitsanwendungen", die in jedem Haushalt integriert werden können und nebenbei auch für Unterhaltung, soziale Interaktion und Sicherheit sorgen.

Smart Home, Smarter People
Nur selbstverständlich ist der Wunsch so lange wie möglich aktiv zu bleiben und selbstständig über das eigene Leben zu bestimmen - und das am besten in den gewohnten vier Wänden. Technische Innovationen können die Lebensqualität von älteren und genaugenommen von allen Generationen steigern. Diese werden an die jeweiligen Lebensumstände angepasst und sind leicht zu bedienen. AAL-Lösungen unterstützen die Kommunikation älterer Menschen mit ihren Angehörigen, verbessern die Sicherheit und monitoren Gesundheitsdaten. Dabei wird darauf geachtet, dass der Mensch im Vordergrund steht, und die eingesetzte Technik nicht zu aufdringlich sondern vielmehr unterstützend und situationsabhängig zum Einsatz kommt.

AAL-Forschung braucht Industriepartner
Ermöglicht wurden diese Technologien durch die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Entwicklung und Anwendung. Die Herausforderung ist es, die einzelnen Technologien, die es am Markt gibt, miteinander zu vernetzten. Am AIT wird bereits seit Jahren an Softwareplattformen und Schnittstellen geforscht und werden gemeinsam mit Industriepartnern Lösungen entwickelt. Dabei geht es auch um Technologien, die z.B. Unregelmäßigkeiten in Verhaltensmustern von Menschen erkennen und - im Fall von kritischen Situationen - auch Alarm schlagen können. AAL Technologien könnten damit auch die Diagnose und Therapie von Alzheimer verbessern und Alzheimer-Patienten und Patientinnen das Wohnen erleichtern. NFC (Near Field Communication) Applikationen spielen bei Ambient Assisted Living Technologien eine besondere Rolle. Mithilfe von Mobiltelefonen werden z.B. Daten über den Gesundheitszustand von Diabetes- oder Bluthochdruckpatienten regelmäßig an den Arzt oder die Ärztin weitergeleitet, dieser wiederum reagiert sofort bei auffälligen Werten. Ein Smart Home bezieht alle Aspekte wie Sicherheit, Betreuung, Familie, Freizeit, Notruf und Medizin mit ein und integriert diese zum Wohle der Bewohner.

Zu Tisch bitte!
Maschinen und Systeme kooperieren zu lassen war der erste Schritt. Der nächste Schritt ist es, Entwickler, Pflegeorganisationen, Verbände, Wohnungswirtschaft und Betroffene in Projekten zusammenzubringen damit das Smart Home auch zum Leben erweckt wird. Dies ist auch zum Teil gelungen: In einem Pilotprojekt mit dem Arbeitersamariterbund werden derzeit erstmalig 50 betreute Wohneinheiten im Burgenland mit AAL Technologie ausgestattet. Forschung und dazugehörige Initiativen können hier einen großen Beitrag leisten - sind aber zugleich auf die Unterstützung von verschiedensten Stakeholdern der öffentlichen Hand und Industrie angewiesen.

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Michaela Fritz ist Leiterin des Departments Health & Environment am Austrian Institute of Technology und Präsidentin des Verbandes AAL Austria. Der Verein bezweckt den Aufbau einer österreichischen AAL‐Community und verfolgt damit gleichzeitig eine verbesserte Sichtbarkeit von AAL.

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