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Reischl's Valley Blog

Silicon Valley beginnt daheim

Es war eine kleine Diskussion auf Facebook, ein gewisser Moritz Stückler hat sich in einer Kolumne „Valleycon Silly: Warum 6 Monate im Silicon Valley keine gute Idee waren“ beschwert, dass er die Zeit hier nicht nutzen konnte und dass sechs Monate zu wenig sind. Wenn man sich schlecht vorbereitet, passiert das eben. Wenn man blauäugig ins Silicon Valley reist und glaubt, es geht alles so leicht von der Hand wie in der Heimat, werden einem freilich sechs Monate zu kurz sein. Da prasseln viel zu viele Informationen auf einen ein. Da würde aber auch ein Jahr nicht ausreichen. Vorbereitung ist das Um und Auf für ein Unternehmen Silicon Valley - nebst den journalistischen Fähigkeiten Recherche und Netzwerken.

Mieten

Wer eine solche Reise tut, muss sich genauestens vorbereiten – das beginnt schon bei der Wohnungssuche (AirBnB ist ein guter Tipp), bei der man mit einem elementaren Problem des Silicon Valley (SV) konfrontiert – die Mieten sind höllisch hoch. Je näher man den Zentralen von Google und Facebook oder der Universität Stanford ist, desto mehr muss man zahlen. Monatsmieten von 5.000 Dollar und mehr sind hier Normalität. Es gibt sogar Objekte, die für 37.000 Dollar pro Monat leicht und locker vermietet werden. Der Immobilienmarkt hier im Valley ist ein verrückter.

Und wer mit Familie anreist, der muss sich auch um die Kindergarten- und Schulplätze kümmern. Zum Glück gibt es in Menlo Park mit der German-American-International School (GAIS) eine Top-Institution, die von vielen Eltern genutzt wird, die im Silicon Valley beruflich tätig sind – der 13-seitige Fragebogen (u.a. „word used for bowel movement“), den man in der Heimat für jedes Kind ausfüllen muss, ist der erste Vorgeschmack auf die Vereinigten Staaten.

Brot und Auto

Hinzu kommen noch so organisatorische Dinge wie das Leihauto, bzw. Leihautos, Infos, wo man Lebensmittel kauft, und dass ich im Supermarkt A eine Mitgliedskarte brauche, um in den Genuss der Rabatte zu kommen und es bei Supermarkt B Bio-Ware zu kaufen gibt und in der Stadt C einen Bäcker, der europäisches Brot bäckt, das nicht gezuckert schmeckt.

Warum ich das schreibe? Weil exakt vor diesen Problemen auch ein Startup steht, das zudem noch ein weiteres lösen muss – ein Büro finden. Und sollten sie länger als 90 Tage hier sein wollen, benötigen die Mitarbeiter auch ein Visum, das man als Journalist, der regelmäßig beruflich in die USA fliegt, ohnehin haben muss.

Das Wichtigste ist aber, schon von hier ein Netzwerk zu aktivieren, schon in der Heimat Treffen und Interviews zu organisieren, um nicht vor Ort mit der Arbeit anfangen zu müssen – wenn man das verabsäumt, dann wird es wirklich mühsam.

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