Wiener Linien, 5, 5er, Westbahnhof
Wiener Linien, 5, 5er, Westbahnhof
© Uwe Mauch

Kommentar

Wir wollen die Wiener Öffis auf Google Maps

In den vergangenen Tagen flammte in verschiedenen Medien und Online-Netzwerken eine altbekannte Diskussion um die Integration der Wiener Linien in Google Maps erneut auf. Bereits seit vielen Jahren sind Öffis in zahlreichen Städten auf der ganzen Welt in Googles Kartentool eingebunden. Die Wiener Linien stellen ihre Daten zwar offen zur Verfügung, aber nicht in dem Format, das Google benötigt. Das Konvertieren würde Aufwand bedeuten und Geld kosten.

„Der Ball liegt bei Google“, so ein Sprecher der Wiener Linien bereits 2013 zur futurezone. Und weiter: „Als jemand, der Geld damit verdienen möchte, muss man diese Kosten selbst tragen.” Google besteht aber darauf, die Daten in seinem Format zu erhalten. An dieser festgefahrenen Situation hat sich seit Jahren nichts verändert, außer, dass die Zahl der Smartphone-Nutzer noch weiter gewachsen ist.

Was Kunden wollen

Auch wenn die Argumente der Wiener Linien nicht von der Hand zu weisen sind, bleiben sie ein Unternehmen, dessen Aufgabe es sein sollte, den Kunden möglichst viele verschiedene Wege zu bieten, ihr Service bequem zu nutzen. Seine Informationen für eine App bereit zu stellen, die Millionen Menschen in Österreich standardmäßig auf ihrem Handy haben, wäre eine gute Möglichkeit dazu.

Natürlich könnte man auch von Google fordern, sein Service für die Wiener bzw. Wien-Besucher zu optimieren. Einen Multi-Milliarden-Euro-Konzern dazu zu bringen, sich für eine insgesamt überschaubare Anzahl von Nutzern zu bewegen, ist jedoch ein gutes Stück unwahrscheinlicher. Auch, wenn es nicht immer gerecht ist: Der Klügere könnte in diesem Fall nach all den Jahren nachgeben – und einem großen Teil der Wiener Öffi-Fahrer (und somit ihren Kunden) einen lange gehegten Wunsch erfüllen.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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