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28C3: Hacker-Kongress “hinter Feindeslinien”

Der diesjährige 28C3, der unter dem Motto "Behind Enemy Lines" läuft, gilt als ausverkauft. Auf der Warteliste sollen angeblich bis zu 400 Interessierte stehen. Vereinzelte Tickets sollen noch im Umlauf sein, von einer spontanen Anreise wird seitens der Veranstalter abgeraten. Die futurezone ist bereits vor Ort und wird von der Veranstaltung berichten.

Überwachung der Überwacher

Die Keynote des weissrussischen Buchautors Evgeny Morozov zum Thema “westliche Überwachungstechnologien in diktatorischen Staaten” wird eines der Grundthemen des Kongresses einläuten. Dazu passt auch die Vorstellung eines Wiki über “Surveillance Technologies”, der Vortrag von Andy Müller Maghun über unseren “verwanzten Planeten” (“Bugged Planet”) und die breite Diskussion über den Staatstrojaner, der vom CCC im Oktober eingehend analysiert und kritisiert wurde.

Der britische Buchautor und Blogger Cory Doctorov wird in einem Zukunftsentwurf den “Krieg gegen den Allzweck-Computer” prognostizieren, und auch die virtuellen Währung Bitcoin wird eingehend behandelt werden. Auch österreichische Beteiligung gibt es: Andreas Krisch vom österreichischen Bürgerverein VIBE!AT wird über EU-Datenschutz und das Internet der Dinge referieren.

Neue Angriffsziele

Viel Raum wird auch dem angewandtem Hack gewidmet. Seien es Web Apps, Drucker, Smartphones, Apple, Google oder Züge - Experten werden demonstrieren, wo die Schwachstellen von technischen Systemen vieler verschiedener Bereiche liegen. Auch soll gezeigt werden, wie Politik gehackt werden kann und wie man Counterlobbying in Brüssel betreiben könnte.

Weiters wird von verschiedenen Vortragenden behandelt werden, warum Schwachstellen in Smart Meters genauso wie im Anonymisierungs-Tool Tor Network problematisch sind. Vom Hacker-Kollektiv Anonymous liest man im Programm übrigens nichts - möglicherweise will der Veranstalter keinen falschen Verdacht aufkommen lassen.

Kongress-Leben

Trotz der vielen ernsten Themen wird der Spaß auf der Veranstaltung nicht zu kurz kommen: Nächtliche Veranstaltungen wie Hacker Jeopardy oder der Nerd´s Pissing Contest sollen die Besucher bei Laune halten. Wie in den Vorjahren werden viele der Teilnehmer keine Namensschilder, sondern die so genannten r0kets tragen: hackbare, elektronische Badges in Raketenform mit Steuerfunktion für Multiplayer-Games. Besuchern wird außerdem geraten, mitgebrachte Notebooks einem Security-Check zu unterziehen. Ein Leitfaden findet sich hier.

Aus der Ferne mitverflogen

Wer nicht die Chance hat, persönlich am 28C3 zu sein, kann die Vorträge aus der Ferne mitverfolgen. In Österreich bieten vier Veranstaltungsräume in Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck (Details hier) die Möglichkeit, Live-Streams in Gesellschaft zu sehen. Diese werden insgesamt in 16 Länder übertragen.

Für Besucher gibt es kostenlose Smartphone-Apps (iOS, Android) sowie Web-Apps, mit denen sich Programm und Zusammenfassungen der Vorträge abrufen lassen.

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Jakob Steinschaden

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