Alleine die Verwendung des Messengers Bylock wird in der Türkei unter Strafe gestellt
Alleine die Verwendung des Messengers Bylock wird in der Türkei unter Strafe gestellt
© Bylock

Nach Putschversuch

400 Haftbefehle wegen App in der Türkei

Im Zusammenhang mit dem Putschversuch in der Türkei hat die Staatsanwaltschaft einem Medienbericht zufolge Haftbefehle gegen mehr als 400 Personen erlassen, die sich mit der Nutzung eines verschlüsselten Handy-Dienstes verdächtig gemacht haben sollen. Die jetzt im ganzen Land Gesuchten sollen die Messenger-App Bylock benutzt haben, berichtete der Fernsehsender Habertürk am Samstag.

Die Regierung in Ankara geht davon aus, dass Anhänger des Predigers Fethullah Gülen über die mobile Applikation ein Netzwerk gebildet haben. Präsident Recep Tayyip Erdogan sieht in seinem im US-Exil lebenden Erzrivalen den Drahtzieher des Putschversuchs im Juli. Gülen weist dies zurück.

App geknackt

Unter denen, die wegen der Nutzung der Bylock-App verdächtigt sind und per Haftbefehl gesucht werden, sind laut dem Sender zahlreiche Soldaten und Sicherheitskräfte. Bisher seien bei Razzien vor allem in Ankara und Istanbul zwölf Personen festgenommen worden. Die Fahndung laufe in insgesamt 48 Provinzen des Landes. Im August hatten die Behörden mitgeteilt, dass die Bylock-App geknackt worden sei und der Geheimdienst so an Informationen über die Mitglieder des Netzes gelangt sei.

Unmittelbar nach dem Putsch begann die türkische Regierung damit, in großem Stil gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger vorzugehen. Derzeit warten rund 40.000 Inhaftierte auf ihren Prozess. Mehr als 100.000 Mitarbeiter von Militär, Justiz und öffentlichem Dienst wurden zudem entlassen.

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