© Stefano Rellandini, Reuters

Cyberangriffe

Anonymous attackiert israelische Webseiten

Der Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas eskaliert nun auch zunehmend im Netz. Nachdem die israelische Armee diese Woche Twitter zu Propaganda-Zwecken genutzt hatte, mischte sich in den vergangenen Tagen auch das Kollektiv von Anonymous in den Streit in Nahost ein. Unter dem Titel #opisrael riefen die Aktivisten dazu auf, israelische Webseiten anzugreifen. Damit solidarisierte sich Anonymous mit der palästinensischen Seite.

Im Zuge der Cyberattacken wurden diverse Webseiten lahmgelegt, auf einzelnen hinterließen die Aktivisten auch pro-palästinensische Botschaften, wie BBC Online berichtet. Auch israelische Regierungsseiten wurden zur Zielscheibe. Anonymous begründet die Angriffe unter anderem damit, dass Israel gedroht habe, Gaza von allen Telekommunikationsmöglichkeiten abzuschneiden. Auf der Anonymous-Seite AnonRelations wurde dazu eine Mitteilung veröffentlicht, worin Israel eindringlich davor gewarnt wird, das Internet zu kappen. "Wir sind Anonymous und niemand dreht das Internet unter unserer Aufsicht ab", so die Aktivisten.

Weiters fordert Anonymous, dass Israel seine militärischen Angriffe einstellen soll. Ansonsten werde Israel erst den vollen Zorn der Gruppierung zu spüren bekommen.

Liste mit angegriffenen Seiten
Einige Stunden nach der Ankündigung der Attacken wurde seitens Anonymous eine Liste mit den angegriffenen Webseiten veröffentlicht, mittlerweile finden sich dort über 650 Webadressen. Erfolgreich war davon aber offenbar doch nur ein Teil. Wie die New York Times berichtet, konnten zunächst nur einzelne Webseiten tatsächlich gekapert oder vom Netz genommen werden. Vor allem bei den Regierungswebseiten hatten die Attacken kaum Auswirkungen, wenngleich Berichte darüber seitens Anonymous auf Twitter verbreitet wurden.

Die Solidarisierung seitens Anonymous mit den Palästinensern reicht jedoch über die Angriffe hinaus. So wurden etwa auch Tipps zum Download veröffentlicht, wie man ohne Internet über die Runden kommen könne. Darin findet sich auch eine Anleitung, wie die Überwachungsmaßnahmen des israelischen Militärs umschifft werden können.

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