Wird Snowden vernommen oder nicht?
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© dpa/Kay Nietfeld

Deutschland

Bericht: Hacker-Angriff auf Deutschen Bundestag

Unbekannte haben das interne Datennetz des Bundestages angegriffen. „Es gab einen Angriff auf das IT-System des Bundestages“, sagte eine Sprecherin des Parlamentes am Freitag und bestätigte damit einen Bericht von „Spiegel Online“. „Experten des Bundestages und des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) arbeiten daran.“ Weitere Details sagte sie nicht.

Spiegel Online“ berichtete, bereits vor mehreren Tagen sei Experten aufgefallen, dass Unbekannte versuchten, ins interne Datennetz einzudringen. Nahezu zeitgleich hätten auch Experten des Verfassungsschutzes im Cyberabwehrzentrum des Bundes den Spähversuch bemerkt und die Bundestagsverwaltung gewarnt. Im Laufe des Freitagvormittages wurden auch die IT-Abteilungen der Bundestagsfraktionen benachrichtigt.

"Schwerwiegende" Angriffe

Ob die Angreife erfolgreich waren, ist derzeit noch unklar. Spezialisten bezeichneten die Angriffe offenbar als "schwerwiegend". Die Systeme des Bundestags wurden laut Spiegel am Freitag jedoch aus "Sicherheitsgründen" teilweise heruntergefahren. Davon waren offenbar auch jene Laufwerke betroffen, auf denen die Daten zum laufenden BND-Untersuchungsausschuss gelagert werden.

Verwirrung am Vormittag

Nach dpa-Informationen bekamen die Bundestagsabgeordneten am Freitag eine Mitteilung, wonach die Verbindung zum Bundestags-Netz um 14 Uhr aus Sicherheitsgründen getrennt werden müsse. In einer zweiten Mail hieß es dann aber, dass dies nun doch nicht nötig sei. Allerdings gebe es bei einigen internen Diensten Einschränkungen. Im Intranet des Parlaments hieß es: „Aus betrieblichen Gründen treten derzeit Einschränkungen bei der Bereitstellung von IT-Diensten und Anwendungen auf.“

Anfang Januar waren die Internetseiten von Bundeskanzleramt und Bundestag durch einen schweren Hackerangriff stundenlang lahmgelegt worden. Zu der Attacke bekannte sich damals umgehend eine prorussische Hacker-Gruppe aus der Ukraine namens CyberBerkut. Sie begründete ihr Vorgehen mit Deutschlands finanzieller Unterstützung für den ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk.

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