Bericht

Britischer Geheimdienst kann Internetinhalte manipulieren

Der Dienst könne unter anderem Online-Umfragen und Besucherzahlen von Internetseiten manipulieren sowie als extremistisch bewertete Videos zensieren, berichtete der Journalist Glenn Greenwald am Montag unter Berufung auf neue Dokumente des „Whistleblowers“ Edward Snowden. Auch erwünschte Kommentare können - etwa bei YouTube - verstärkt werden.

Die Gerätschaften zählten zu den „alarmierendsten Propagandawerkzeugen“, die im Snowden-Fundus zu finden seien. Snowden und Greenwald hatten vor etwa einem Jahr mit ihren Enthüllungen die Affäre rund um den US-Geheimdienst NSA ins Rollen gebracht. Die Werkzeuge zur Manipulation wurden laut Snowden von der Joint Threat Research Intelligence Group (JTRIG) des GXHQ entwickelt.

Das Dokument, in dem die technischen Möglichkeiten beschrieben werden, ist am Dienstag im Netz aufgetaucht, just an dem Tag, an dem das britische Parlament über neue Überwachungs-Befugnisse für die Regierung abstimmt. Die Werkzeuge, die in dem Dokument vorgestellt werden, dienen vor allem dazu, die öffentliche Debatte im Netz zu beeinflussen. Unter den Propaganda-Werkzeugen, die erwähnt werden, sind etwa Programme, die eine Manipulation der Ergebnisse von Online-Umfragen erlauben. Das Aufspüren und Entfernen von Videos auf Hosting-Plattformen ist ebenfalls möglich. Die Echtzeit-Überwachung von Skype, sowohl was Videotelefonie als auch was die Chat-Funktion angeht, wird ebenfalls erwähnt.

Zudem können sowohl die Besucherzahlen als auch die Anzahl der Klicks auf beliebigen Webseiten manipuliert werden. Die Verstärkung von erwünschten Nachrichten auf Multimediawebseiten wird auch praktiziert, genau wie die Überwachung von Ebay-Auktionen. Zudem können auch Mails unter beliebigen Adressen verschickt werden und beliebige Personen mit Telefonanrufen verbunden werden, die von außen initiiert werden.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare