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Kampf

China: Anonymous attackiert Regierungsseiten

Mit Anonymous China hat sich nun auch im bevölkerungsreichsten Land der Erde eine Gruppe von Hacktivisten unter der Flagge von Anonymous zusammengefunden. Bereits Anfang März wurde der Twitteraccount registriert, nun wurden die ersten Hacks von Regierungswebseiten verkündet. Insgesamt 485 Webseiten, die in Verbindung mit der chinesischen Regierung oder Firmen stehen, wurden gehackt. Der Großteil davon ist mittlerweile wieder verfügbar, einige wurden ein weiteres Mal gehackt und mit einer Nachricht von Anonymous China sowie Tipps zum Umgehen der Zensurmaßnahmen in China versehen.

"Euer widerwärtiges Regime wird fallen"
Neben derartiger Defacements wurden auch Zugangsdaten zu zahlreichen Servern sowie persönliche Daten veröffentlicht. Darunter fanden sich auch knapp 548 Telefonnummern und 860 E-Mail-Adressen, die aller Wahrscheinlichkeit nach Regierungsbeamten zuzuordnen sind. In einer auf Pastebin geposteten Nachricht erklärt Anonymous China den Grund für sein Handeln: "Die Defacements und Leaks sind ein Zeichen der Auflehnung gegen das chinesische System. Es muss enden! Wir bitten euch um nichts, aber ihr solltet euch ebenso gegen dieses System erheben und so frei sein wie ihr immer sein wolltet." In einer weiteren Nachricht richtete sich Anonymous unter anderem auch direkt an die chinesische Regierung "Verehrte chinesische Regierung: Ihr seid nicht unfehlbar. Heute wurden Webseiten gehackt, morgen wird euer widerwärtiges Regime fallen."

Kampf gegen das TOR-Netzwerk
Die Zensurmaßnahmen in China wurden in den letzten Monaten massiv verschärft, wie die beiden Forscher Philipp Winter und Stefan Lindskog von der schwedischen Universität Karlstad nun entdeckten. Denn das beliebte TOR-Netzwerk, mit dem man die Filter der chinesischen Regierung umgehen kann, ist auf sogenannte Bridges angewiesen, über die sich die Nutzer mit dem unzensierten Netz verbinden. Derartige Bridges werden nun aktiv von der chinesischen Firewall gesucht und geblockt. Möglich wird dies, da TOR-Verbindungen durch eine eindeutige Kennzeichnung recht einfach zu entdecken sind. Die Forscher schlugen allerdings eine Lösung vor, die die übertragenen Datenpakete weiter aufteilen und somit schwerer erkennbar machen soll.

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