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Währung

Chinas Zentralbank will Bitcoin schärfer kontrollieren

Die chinesische Zentralbank will die virtuelle Währung Bitcoin schärfer kontrollieren. Sie habe gegenüber den Bitcoin-Handelsplattformen im Land eine "ernste Warnung" ausgesprochen, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Peking versucht, den starken Abfluss von Kapital ins Ausland zu bremsen.

Kontrolleure der Zentralbank hätten bei einem Treffen mit Vertretern von neun Handelsplattformen aus Peking am Mittwochabend eine ganze Reihe von Warnungen ausgesprochen, erläuterte die Notenbank. So seien den Händlern etwa Geschäfte verboten, bei denen sie sich zunächst für den Kauf von Bitcoin verschulden und den Kredit später mit Spekulationsgewinnen abzahlen.

Devisenreserven schwinden

Die Plattformen seien aufgefordert worden, sich nicht zur Geldwäsche verführen zu lassen und die geltenden Gesetze auf dem Währungsmarkt zu befolgen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Regierung in Peking vor allem die Kapitalflucht im Blick hat. Chinas Devisenreserven sind erstmals seit sechs Jahren unter die Schwelle von drei Billionen Dollar gefallen. Die Zentralbank nutzt die Reserven vor allem, um die heimische Währung Yuan gegenüber dem Dollar zu stützen.

Die Regierung hat bereits eine Obergrenze eingeführt, wie viel Yuan die Bürger in Dollar umtauschen können. Bitcoin ist nicht betroffen - und wird eifrig genutzt, um die Obergrenze zu umgehen. Wer kann, kauft mit Yuan Bitcoin und verkauft das virtuelle Geld für Dollar.

Freie Währung?

Mitte Jänner hatten Ermittler der Zentralbank bereits Büros von Bitcoin-Handelsplattformen durchsucht. 98 Prozent des Handels mit der virtuellen Währung laufen über drei Plattformen in der Volksrepublik: BTC China, Okcoin und Huobi.

Bitcoin gibt es seit 2009. Damals war die Währung lediglich ein paar Cent wert. Hinter dem virtuellen Geld steckt der Gedanke, eine Währung zu schaffen, die unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik ist. Erfunden wurde sie unter dem Eindruck der Finanzkrise. Befürworter von Bitcoin und virtuellen Währungen allgemein finden es gut, dass das Internetgeld nur von der Nutzer-Gemeinschaft beeinflusst werden kann und nicht von Zentralbanken oder Regierungen.

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