USA

Cookie-Skandal: Google droht Sammelklage

Der Skandal um die von Google umgangenen Privatsphäreeinstellungen in verschiedenen Browsern könnte nun für Google ein übles Nachspiel haben. Denn der US-Amerikaner Matthew Soble hat gegen den Suchmaschinenkonzern im Bundesstaat Delaware eine Klage eingereicht. Googles "mutwillige und bewusste Handlungen" hätten staatliche Abhörgesetze verletzt. Chris Gaither, ein Sprecher von Google, sagte in einer knappen E-Mail gegenüber der Bloomberg Businessweek lediglich, dass das Unternehmen jeglichen Kommentar zu dem drohenden Verfahren ablehne.

Als Sammelklage geplant
Soble möchte aus seiner Klage gerne eine Sammelklage machen, die laut Anklageschrift für "all jene eingereicht wurde, deren standardmäßigen Privatsphäreeinstellungen des von Apple produzierten Webbrowsers bekannt als Safari bewusst von Google umgangen wurden." Auch die Konsumentenschutzorganisation Consumer Watchdog wurde bereits auf Googles Verstöße aufmerksam und richtete einen offenen Brief an die amerikanische Bundeshandelskommission (FTC), in dem sie nach Sanktionen gegen das Verhalten des kalifornischen Konzerns verlangen. Auch einige Politiker, wie der Senator von West Virginia, John D. (Jay) Rockefeller IV, haben bereits angekündigt, die Methoden Googles untersuchen zu wollen.

Google wurde erwischt
Das Wall Street Journal hatte in einem Bericht vergangene Woche aufgedeckt, dass Google die Datenschutzeinstellungen des Safari Browsers, dem Apple-Standardbrowser, umgeht. Google erklärte zu Beginn noch, dass das Vorgehen notwendig wurde, da Safari standardmäßig Cookies blockiere und so eine Abfrage des Loginstatus bei Google-Accounts nicht möglich war. Diese Code-Schnipsel öffnete allerdings auch Cookies von Fremdanbietern die Tür zum Browser. Am Mittwoch deckte nun Microsoft auf, dass Google auch im Internet Explorer Datenschutzeinstellungen mit Hilfe eines Tricks umgehe.

Mehr zum Thema

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare