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Geplante Obsoleszenz

Deutschland fordert Mindestlebensdauer für Elektrogeräte

Das deutsche Umweltbundesamt wagt einen Vorstoß gegen die geplante Obsoleszenz und fordert eine ausgewiesene Mindestbetriebsdauer für Elektrogeräte. Das verkündet Ines Oehme, eine Expertin des Umweltbundesamtes, im Interview mit dem deutschen Fernsehsender SWR3. "Produkte müssen eine verlässliche Mindestlebensdauer haben, ohne dass in dieser Zeit Reparaturen anfallen“, so Oehm. Die Behörde arbeite derzeit an mehreren Konzepten für eine derartige Kennzeichnung.

Diese könne je nach Produkttyp auch stark variieren: “Man kann nicht immer nach Jahren messen, sondern in Leistungszyklen. Bei einer Waschmaschine die Zahl der Waschgänge, bei einer Lampe die Zahl der Brennstunden oder beim Motor die Zahl der Stunden." Bislang wurden lediglich herausragende Produkte mit Gütesiegeln ausgezeichnet, die sich durch eine besonders lange Lebensdauer auszeichnen. Die neue Kennzeichnung soll vor allem das Bewusstsein bei den Konsumenten stärken.

Verbot von geplanter Obsoleszenz

Einen ähnlichen Vorstoß für ein Mindestgebrauchs-Etikett gab es bereits 2013 vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss. Die Initiative „Murks? Nein Danke“ protokolliert zudem besonders auffällige Produkte. In Frankreich wurde das absichtliche vorschnelle Altern von Elektrogeräten bereits unter Strafe gestellt. Wer ein Elektrogerät verkauft, das aufgrund minderwertiger Bauteile oder fix verbauter Komponenten eine verkürzte Lebensdauer hat, kann auf Betrug geklagt werden.

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