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Buch

Eric Schmidt legt sich mit China an

Nirgendwo auf der Welt würden soviele Informationen gefiltert wie in China, schreibt Schmidt laut dem "Wall Street Journal", dem ein Vorabexemplar von Schmidts jüngstem Buch vorliegt. China sei auch der ausgefeilteste und produktivste Hacker ausländischer Unternehmen, so der Google-Verwaltungsratschef. In einer Welt, die zunehmend digital werde, würden sich Chinas Regierung und staatsnahe Unternehmen mithilfe von Cyberkriminalität ökonomische und politische Vorteile verschaffen.

Kritik auch an den USA
Aber auch die USA seien keine Engel, so Schmidt. Von der Cyberspionage mit Viren wie Stuxnet bis zum Verkauf von Überwachungstechnologien an Diktaturen gäbe es viele Kritikpunkte. Diese Kritik werde zunehmen. Die Unterschiede zwischen Staaten, die die Netzfreiheit unterstützen und solchen, die sie unterdrücken, würden künftig stärker hervortreten.

Schmidt verfasste das Buch gemeinsam mit Jared Cohen, einen früheren hochrangigen Mitarbeiter des US-Außenministeriums, der heute den Google-Thinktank "Google Ideas" leitet.  

Fragmentierung im Netz
Schmidt und Cohen spekulieren auch mit einer künftigen Fragmentierung des Internet. In Zukunft würden Teile des Netzes von offenen und freien Staaten verwaltet, daneben werde es Teile des Netzes geben, in denen Meinungsfreiheit und Offenheit nicht geachtet würden, so die Autoren.

Schmidt und Cohen empfehlen westlichen Regierungen künftig enger mit Technologieunternehmen aus ihren Ländern zusammenzuarbeiten, nicht zuletzt deshalb, um kritische Netzinfrastruktur besser kontrollieren zu können. Die Staaten würden davon profitieren, wenn sie vertrauenswürdige Technologien und Software einsetzen. Chinas Telekomunternehmen würden weltweit an Marktmacht gewinnen, schreiben Schmidt und Cohen: "Wenn aber Huawei Marktanteile gewinnt, wächst auch der Einfluss Chinas."

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