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Datenschutz

"Europe-v-Facebook" will vor Gericht ziehen

Die Studentengruppe drängt seit längerem auf einen besseren Datenschutz für Facebook-Nutzer und hat bereits etliche Anzeigen gegen die Internetplattform eingebracht. Seither kümmert sich die zuständige Datenschutzbehörde in Irland um den Fall - dort hat die Europa-Tochter von Facebook ihren Sitz.

Zwar habe Facebook nun auf einige der Kritikpunkte reagiert und beispielsweise die Gesichtserkennung abgeschaltet, Daten gelöscht und die Datenschutzrichtlinie geändert, erklärten die Studenten. Dies sei jedoch nicht ausreichend. „Bei genauerer Untersuchung traten teilweise extreme Schlampereien hervor“, teilten sie mit. Weil eine „rechtskonforme Lösung vor der irischen Datenschutzbehörde“ derzeit nicht absehbar sei, bereite sich „Europe-v-Facebook“ auf ein Gerichtsverfahren vor. "Nach über einem Jahr wird es Zeit Nägel mit Köpfen zu machen und eine verbindliche Entscheidung in Irland zu bekommen", sagt der Max Schrems, Leiter der Initiative in einer Aussendung.

Offen ist aber noch, wie die Studenten die Klage finanzieren. Nach Einschätzung von Schrems dürften die Studenten rund 100.000 bis 300.000 Euro benötigen - die sie unter anderem über die Spendenplattform Crowd4Privacy im Internet einsammeln wollen. "Wir wollten eine möglichst transparente Spendenaktion machen. Das ist auch Selbstschutz, denn wir wollen klarstellen, dass wir daran nichts verdienen", so Schrems.

„Es gab zwei detaillierte Berichte der Datenschutzbehörde, die gezeigt haben, dass Facebook Irland Europäische Datenschutzregeln und irisches Recht erfüllt“, so eine Facebook-Sprecherin gegenüber der futurezone. „Dennoch gibt es einige kritische Stimmen, die niemals mit dem, was wir tun und was die Datenschutzbehörde beschließt, zufrieden sein werden.“

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