Digitale Stromzähler messen viel zu hohen Verbrauch
Digitale Stromzähler messen viel zu hohen Verbrauch
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Stromnetz

EVN und Wien Energie verschieben Smart-Meter-Einführung

Wien Energie und EVN verzögern noch die Einführung der intelligenten Stromzähler (Smart Meter). "Wir werden die Smart-Meter-Einführung verschieben", sagte Reinhard Brehmer, Geschäftsführer von Wien Energie Stromnetze, zum "WirtschaftsBlatt". Und auch EVN-Sprecher Stefan Zach sagte der Zeitung: "Wir starten vorerst keinen Roll-out".

Auch die Energie Steiermark habe noch keine flächendeckende Ausschreibung für Smart Meter gemacht, auch wenn es für die Einführung einen klaren Zeitplan gebe. Die Regulierungsbehörde E-Control sieht hingegen alle Voraussetzungen für die Einführung erfüllt.

Etliche rechtliche Fragen seien nach wie vor ungeklärt, die Regelungen in der Verordnung unklar, meinen Brehmer und Zach im "WirtschaftsBlatt". Insbesondere sei es ein Problem, dass Kunden auf den Einbau eines intelligenten Stromzählers verzichten können und bei einem Umzug den Rückbau auf ein altes Gerät auf Kosten des Stromversorgers verlangen können. "Wir überlegen, ob wir diese Regelung rechtlich prüfen lassen", sagt Brehmer.

Das Problem beim Smart Meter-Opt-out ist nämlich, dass sich hier Gesetzestext und Verordnung spießen. Je nach Interpretation des Gesetzestextes steht es nämlich nur fünf Prozent der Kunden zu, sich gegen einen Smart Meter zu entscheiden. Das Wirtschaftsministerium ist überhaupt der Auffassung, dass es „keinen Rechtsanspruch für den Endabnehmer gibt, keinen Smart Meter zu bekommen“, wie die futurezone auf Anfrage erfuhr. Die Mietervereinigung hat nun ein Muster-Formular für einen Einspruch online gestellt.

Bis 2019 müssen laut Verordnung der Regierung 95 Prozent der 5,7 Millionen Stromzähler älterer Generation durch digitale Geräte ersetzt werden. Das sieht eine Verordnung der Regierung vor. Die Kosten dafür werden auf bis zu 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Ab 2015 sollte der flächendeckende Rollout starten.

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