Datenskandal

EX-NSA-Chef vergleicht Hacker mit Terroristen

Die Verteidiger von Edward Snowden seien "Nihilisten, Anarchisten, Aktivisten, Lulzsec, Anonymous und Twens, die seit fünf oder sechs Jahren nicht mit dem anderen Geschlecht gesprochen haben", sagte der Ex-NSA-Chef Michael Hayden in einer Rede vor dem Bipartisan Policy Center. Wie der Guardian berichtet, geht Hayden davon aus, dass Hacker und Aktivisten mit Cyber-Terrorattacken reagieren würden, sollten die USA Snowden verhaften. Dabei ging er sogar soweit, auf die Anschläge am 11. September 2001 anzuspielen. Er könne nur spekulieren, wozu diese Aktivisten fähig seien, was ihr "World Trade Center" sein könnte. Hayden war zwischen 1999 und 2005 NSA-Chef und führte dann die CIA zwischen 2006 bis 2009.

In einem Interview mit CNN bestätigte Hayden außerdem die Funktionen des Überwachungsprogrammes XKeyscore. Als er gefragt wurde, ob die Enthüllungen des Guardian stimmten, antwortete Hayden mit "Ja". Und weiter: "Das sind richtig gute Nachrichten." Es sei genau so etwas, was man sich als Geheimdienst-Mitarbeiter wünschen, um die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu finden. Schon in seiner Zeit als NSA-Chef seien derlei Programme entwickelt worden. Hayden ergänzte: Es könnten jedoch nur jene Daten durchsucht werden, die nach gesetzlichen Vorgaben erhoben wurden. Was gesammelt wird, werde überprüft.

"Zugriff auf fast alles"
Der Guardian hatte zuletzt enthüllt, dass mit dem Programm XKeyscore Zugriff auf "fast alles, was ein typischer Nutzer im Internet macht" möglich sein soll - alle E-Mails und Chat-Nachrichten zu lesen sowie die gesamte Browser-History von Internet-Nutzern in Echtzeit zu überwachen.

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