Facebook: Schutz vor umstrittenen Foto-Tags
Facebook: Schutz vor umstrittenen Foto-Tags
© Jakob Steinschaden

Deutschland

Facebook droht Bußgeld wegen Gesichts-Scan

Facebook sei nicht der Aufforderung nachgekommen, die Funktion mit deutschen und europäischen Regelungen in Einklang zu bringen, erklärte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar am Donnerstag. Nun bereite man rechtliche Schritte vor.

Facebook-Anwender können Fotos auf die Plattform hochladen und die Bilder mit Namen der abgebildeten Personen aus dem Kreis der eigenen Kontakte verknüpfen. Einmal markierte Facebook-„Freunde“ können danach automatisch in den Bildern des Anwenders gefunden werden - möglich macht dies eine Software zur automatischen

. Wer das verhindern will, muss die Funktion
. Die Einstellungen lassen sich in den „Privatsphäre-Einstellungen“ überprüfen (unter dem Punkt „Funktionsweise von Markierungen“).

Frist verstrichen
Die Hamburger Datenschützer kritisierten, Facebook habe die Gesichtserkennungsfunktion in Europa eingeführt, ohne die Nutzer zu informieren und ohne eine „unmissverständliche Einwilligung“ einzuholen. Diese sei für die Erhebung und Verarbeitung biometrischer Gesichtsprofile jedoch erforderlich. Caspar hatte dem Unternehmen im Oktober eine Frist gesetzt, um auf seine Forderungen einzugehen.

Bußgeld droht
„Um künftig sicherzustellen, dass die neue Technologie der Gesichtserkennung in einer Weise eingesetzt wird, die das informationelle Selbstbestimmungsrecht der Nutzer achtet, werden wir die uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Instrumente einsetzen“, erklärte Caspar. Mögliche Konsequenzen seien ein Bußgeld sowie eine Ordnungsverfügung, mit der man Facebook das beanstandete Verhalten untersage.

"Absolut unnötig"
Facebook bezeichnete die Ankündigung rechtlicher Schritte in einer Aussendung als "absolut unnötig" und wies die Vorwürfe zurück. Die Markierungsvorschläge von Facebook seien mit den europäischen Datenschutzgesetzen konform, so das Unternehmen. Die automatische Gesichtserkennung könne abgeschalten werden. Das Unternehmen habe angeboten, seine Nutzer "noch deutlicher" auf Datenschutzeinstellungen aufmerksam zu machen. Der Datenschutzbeauftragte habe die Vorschläge des Unternehmens jedoch nicht angenommen, hieß es weiter.

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