Interpol

Fahndung nach Wikileaks-Gründer läuft

Wer Angaben über Assange machen könne, solle sich an die örtliche Polizei wenden, teilte Interpol in der Nacht auf Mittwoch in Lyon mit. Der Australier werde wegen der gegen ihn in Schweden erhobenen Vergewaltigungsvorwürfe gesucht, so die internationale Polizeiorganisation. Der Australier hat die Vorwürfe stets bestritten und von einer Schmutzkampagne gegen ihn und Wikileaks gesprochen. Assange reichte am Donnerstag auch Beschwerde gegen den Haftbefehl beim Obersten Gerichts Schwedens ein.

Mit der Bestätigung des internationalen Haftbefehls und der Aufnahme Assanges in der sogenannten Red-Notice-Liste werden alle 188 Interpol-Staaten aufgefordert, diesen Befehl zu vollstrecken, wenn der Gesuchte bei ihnen im Land ist.

Aufenthalt unklar
Wo sich Assange derzeit aufhält, ist unklar. Der 39-Jährige ist seit geraumer Zeit untergetaucht. Am Dienstag gab er dem US-Magazin "Time" über eine Skype-Verbindung ein Interview, in welchem er US-Außenministerin Hillary Clinton zum Rücktritt aufforderte, falls sie US-Diplomaten im Ausland zur Spionage angestiftet habe.

Am Montag hatte Ecuador Assange Asyl angeboten, davon rückte Präsident Rafael Correa nun aber ab. Eine solche Einladung gebe es nicht, sagte der Staatschef in der Küstenstadt Guayaquil. "Es gibt kein formales Angebot für den Chef von Wikileaks." Dagegen hatte Vize-Außenminister Kintto Lucas am Montag noch erklärt: "Wir sind bereit, ihm ein Aufenthaltsrecht in Ecuador anzubieten, ohne Probleme und ohne Bedingungen." Dies sei eine persönliche Ansicht von Lucas gewesen, stellte Präsident Correa nun klar.

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(apa/afp/reuters)

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