Gezwitscher zwischen Revolution und Mittagessen
Gezwitscher zwischen Revolution und Mittagessen
© dpa/Armin Weigel

Regulator

Frankreich verbietet Twitter und Facebook im TV

Dass Frankreich manchmal anders ist, hat das Land in der Vergangenheit schon oft bewiesen. Das versuchte Verbot von Anglizismen durch ein Gesetz in den 90er-Jahren ist da nur ein prominentes Beispiel. Aktuell sorgt ein Vorstoß der Regulierungsbehörde CSA – zumindest unter Bloggern und einigen Journalisten – für Aufregung. Der explizite Hinweis auf eine Twitter- oder Facebook-Seite ist ab sofort im TV und Radio verboten.

"Folgen Sie uns live auf Twitter" verboten
Anstatt also live auf Sendung „Folgen Sie uns auf Twitter“ zu sagen, müssen Moderatoren eine neutrale Formulierung verwenden, die keine Präferenz für einen bestimmten Dienst erkennen lässt. Wie der britisch-kanadische Journalist Matthew William Fraser in seinem Blog erklärt, berufen sich die Regulierungsbehörden auf ein Dekret aus dem Jahr 1992, das Werbung für kommerzielle Dienste im Rundfunk untersagt.

Ausgenommen von dem Verbot sind weiterhin Nachrichten, bei denen es explizit um Facebook oder Twitter geht. Dass die neue Regelung von vielen – vor allem ausländischen Medienbeobachtern als absurd empfunden wird, kann man bei der CSA nicht nachvollziehen. „Warum soll man Facebook, das mehrere Milliarden Dollar schwer ist, den Vorzug geben, wenn andere soziale Netzwerke darum kämpfen, überhaupt wahrgenommen zu werden“, meint CSA-Sprecherin Christine Kelly. Wenn man diese Praxis einreißen lasse, würden sich andere soziale Netzwerke zurecht darüber beschweren, so Kelly.

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