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Vor Wahljahr

Französische Behörden warnen vor Cyberangriffen

„Es gibt Cyberangriffe, um Politik zu machen, um die Meinung zu beeinflussen“, sagte der Leiter der nationalen Agentur für die Sicherheit von Informationssystemen, Guillaume Poupard, am Mittwoch in Paris. So seien in Frankreich ähnliche Angriffe wie jene im US-Präsidentschaftswahlkampf festgestellt worden. Der Verdacht fällt auch hier auf Russland.

Drei Risiken

Die Behörden informierten die französischen Parteien schon im Oktober darüber, welche Gefahren es gibt und wie sie sich schützen können. Louis Gautier vom Generalsekretariat für nationale Verteidigung und Sicherheit sagte, es gebe drei Risiken: Dass Angreifer Daten wie Wählerverzeichnisse erbeuten, in den Wahlprozess eingreifen oder bestimmte Kandidaten diskreditieren.

Angriff auf Demokraten

Im US-Präsidentschaftswahlkampf hatten Angreifer E-Mails des Wahlkampfmanagers der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton erbeutet und sind in das Computernetzwerk der Demokratischen Partei eingedrungen. Washington wirft dem Kreml vor, hinter den Attacken zu stehen, um die Meinung der US-Wähler zugunsten des republikanischen Wahlsiegers Donald Trump zu beeinflussen. Russland hat eine Verwicklung zurückgewiesen.

Die deutschen Behörden befürchten inzwischen ebenfalls eine russische Einmischung in den anstehenden Bundestagswahlkampf, durch Cyberangriffe und Propaganda- und Desinformationskampagnen.

In Frankreich wird im April und Mai ein neuer Präsident gewählt, im Juni stehen dann die Parlamentswahlen an. Der konservative Präsidentschaftskandidat Francois Fillon gilt als russlandfreundlich - ebenso wie die rechtsextreme Front National (FN) von Marine Le Pen.

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