Überwachung

Indonesien droht mit Aus für BlackBerry

Die indonesische staatliche Telekomregulierungsbehörde (BRTI) sagte gegenüber der Jakarta Post, dass möglicherweise die BlackBerry-Dienste in Indonesien eingestellt werden müssen. Laut dem BRTI seien die Übertragung von Nachrichten und der Datenverkehr über den BlackBerry Messenger und Interner-Dienst „nicht sicher“. „Weil RIM nicht kooperativ war, ist es möglich, dass wir bald den BIS (BlackBerry Internet Service) und BBM Service beenden werden. BlackBerrys werden dann wie alle anderen Handys auch sein“, so ein Sprecher der BRTI.

Der Grund für die Unstimmigkeiten ist, dass RIM im September ein Abkommen mit der indonesischen Regierung getroffen hat. Laut diesem müssen vier Punkte eingehalten werden, um die Dienste weiter anbieten zu dürfen. Einer der Punkte ist, dass ein Server gebaut werden muss – bisher wird der Datenverkehr und der Messenger-Dienst über die RIM-Server in Kanada geregelt, die die Datenpakete komprimieren und verschlüsseln. Zwar baut RIM den Server, allerdings im benachbarten Singapur. Das Abkommen sehe nicht vor wo der Server aufgestellt wird, für die indonesische Regierung schien aber klar zu sein, dass dieser in Indonesien gebaut wird, da hier laut offizieller Begründung die meisten BlackBerry-Nutzer in Südost-Asien sind.

Laut der indonesischen Regierung ist der Server und deshalb die Daten der indonesischen User in Singapur genauso unsicher, wie wenn die Server in Kanada genutzt werden würden. Der wahre Grund dürfte aber sein, dass die indonesische Regierung den Datenverkehr nicht überwachen und gegebenenfalls filtern kann, wenn der Server nicht auf dem eigenen Staatsgebiet steht. Auch Indien und Saudi Arabien haben dieses Jahr Druck auf RIM ausgeübt, um eine Möglichkeit zu bekommen, BlackBerry-User zu überwachen.

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