Zensur

Internet in Libyen wurde abgeschaltet

Nach mehreren Tagen gewaltsamer Proteste hat Libyen am frühen Samstagmorgen das Internet abgestellt. Die auf die Überwachung des Internetverkehrs spezialisierte US-Organisation Arbor Networks teilte mit, Libyen habe das Internet am Samstag um 01.15 MEZ „abrupt abgeschaltet“. Bereits zuvor waren die Verbindungen stark verlangsamt. Internetnutzer klagten am frühen Freitagabend, dass die Seite des Internet-Netzwerks Facebook überhaupt nicht mehr erreichbar sei. Sechs Stunden später wurde die Blockade wieder aufgehoben.

In Libyen hatten Oppositionsgruppen über das Internet für Donnerstag aus Protest gegen die Regierung des seit 1969 autoritär herrschenden Staatsführers Muammar Gaddafi zu einem „Tag des Zorns“ aufgerufen. Bei der Niederschlagung der teils gewaltsamen Protesten in mehreren Städten des Landes starben Dutzende Menschen. Einer von der Nachrichtenagentur AFP zusammengestellten Bilanz zufolge starben seit dem Ausbruch der Proteste am Dienstag landesweit mindestens 41 Menschen.

Gleichzeitig lösten die Nachrichten Sorgen aus, dass Web-Dienste mit der Top Level Domain .ly ausfallen könnten. in einem Quora-Eintrag schrieb Bit.ly-CEO John Borthwick, dass es zu keinen Problemen mit Web.Adressen mit der Endung ".ly" kommen würde. Dazu müssten alle fünf Root-Nameservers offline genommen werden. Allerdings würden davon nur zwei in Libyen stehen, zwei im US-Bundesstaat Oregon und einer in den Niederlanden wären noch online.

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