Diplomatie

Iran sperrt "virtuelle US-Botschaft"

Nur einen Tag nach Eröffnung einer "virtuelle US-Botschaft" für Iraner hat die iranische Regierung die Website am Mittwoch gesperrt. Die US-Pläne zur Einlussnahme würden scheitern, sagte Parlamentssprecher Ali Larijani. Die USA und der Iran unterhalten seit der Geiselnahme von US-Diplomaten in Teheran im Jahre 1979 keine diplomatischen Beziehungen. Die Schweiz vertritt die US-Interessen in Teheran, während Pakistan in Washington den Iran repräsentiert.

Am Dienstag war die Website freigeschaltet worden. Der Iran, wo die öffentlichen Einrichtungen wegen eines religiösen Feiertags geschlossen waren, reagierte zunächst nicht. Einen Tag später war die Seite gesperrt. US-Außenministerin Hillary Clinton hatte die Eröffnung der „virtuellen Botschaft“ in einem Interview des persischsprachigen Senders von BBC angekündigt. Die Website solle das Verständnis der Iraner für die USA fördern und Rat in Visafragen geben, sagte sie. Gleichzeitig wolle Washington mit Hilfe der virtuellen Botschaft den „elektronischen Vorhang“ der iranischen Führung überwinden.

Bereits die Ankündigung des Projekts im vergangenen Oktober hatte zu scharfen Protesten der Führung in Teheran geführt. Sie warf den USA Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Iran vor.

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