DEUTSCHLAND

Magnetstreifen auf Bankkarten als Risiko

Im Kampf gegen den Betrug mit gefälschten Kredit- und EC-Karten hat das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) eine Abschaffung der eingearbeiteten Magnetstreifen gefordert. Nur wenn der Magnetstreifen an den Karten wegfalle, könne das Ausspähen von Kundendaten an Geldautomaten verhindert werden, sagten Vertreter der Behörde der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ("FAS"). Dann werde auch der Einsatz gefälschter Karten, mit denen im Ausland hohe Summen von fremden Konten abgehoben würden, nahezu unmöglich gemacht.

Skimming-Fälle gestiegen

Die Zahl der sogenannten Skimming-Angriffe, bei denen sich Kriminelle die auf den Magnetstreifen gespeicherten Daten und die Geheimzahl zu verschaffen versuchen, ist im ersten Halbjahr 2010 massiv gestiegen. Laut BKA wurden in Deutschland von Jänner bis Juni 2010 mehr als 1.900 solcher Attacken an mehr als tausend Geldautomaten registriert, das waren fast doppelt so viele wie im gesamten Jahr 2009. Dieser Trend habe sich nach BKA-Angaben im zweiten Halbjahr 2010 fortgesetzt, heißt es in der "FAS".

"Zwei-Karten-Strategie"

Auch nach der Umstellung auf Chiptechnologie zum 1. Jänner 2011 werden die meisten Karten weiter mit Magnetstreifen ausgestattet sein, um den Zahlungsverkehr auch außerhalb des Euro-Zahlungsverkehrsraums (Sepa) zu gewährleisten. Das deutsche BKA befürchtet dem Bericht zufolge deshalb ein weiteres Ansteigen der Skimming-Fälle. Die Behörde hat der Kreditwirtschaft demnach eine "Zwei-Karten-Strategie" vorgeschlagen: Kunden, die ihre Karten nur im Euro-Zahlungsraum einsetzen - das seien etwa 95 Prozent aller Karteninhaber -, sollen Karten nur mit Chip bekommen. Wer die Karte auch außerhalb Europas einsetzen wolle, könne eine zweite mit Magnetstreifen beantragen.

(APA/AFP)

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