EU-Regeln

Nacktscanner-Einsatz ab Dezember möglich

Das EU-Verfahren werde am Montag abgeschlossen, sagte die Sprecherin von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. Dies sei nur noch eine Formalie. Bisher gab es keine EU-weiten Vorgaben. Bisher wollen allerdings nur wenige Länder in der EU die Technik einsetzen. Laut EU-Regeln dürfen Passagiere auch nicht dazu gezwungen werden, durch einen Nacktscanner zu laufen.

Großbritannien und Niederlande
Nach Kommissionsangaben nutzen derzeit nur Großbritannien und die Niederlande Körperscanner. Italien und Frankreich haben Interesse daran bekundet. Neben Deutschland haben auch Tschechien und Finnland die Scanner getestet. Deutschland will mit einem Start der Körperscanner noch warten, weil bei den Tests Fehler festgestellt wurden.

Bei den Sicherheitschecks entstandene Aufnahmen dürfen nicht gespeichert werden. Zudem muss Rücksicht auf die Gesundheit genommen werden. Scanner, die Röntgenstrahlen einsetzen, sind in Europa verboten. Allerdings dürfen Scanner der Smith Group eingesetzt werden, die statt Piktogrammen, bei denen man am Bildschirm den Mensch als "Strichmännchen" sieht, reale Abbildungen des Menschen zeigen. Dies hat die EU in letzter Minute noch erlaubt, Abgeordnete wittern Lobbying des Konzerns (die futurezone hat berichtet).

"Schuhbomber" als Auslöser
Körperscanner sind im Gegensatz zu Metalldetektoren in der Lage, Pulver, Flüssigkeiten oder andere potenziell gefährliche Gegenstände ohne Metallanteil zu entdecken. Aufgekommen ist der Ruf nach Körperscannern, nachdem ein Mann an Bord einer US-Maschine nach Detroit versucht hat, das Flugzeug mit einem Gemisch aus Pulver und Flüssigkeit zu sprengen - die Sicherheitskontrollen hatte der Täter problemlos passiert.

Ausgetrickst
Doch auch Körperscanner lassen sich relativ einfach austricksen. So demonstrierte etwa der Wiener Physiker Werner Gruber in einer Fernseh-Show des ZDF vor laufender Kamera, wie einfach sich Ganzkörperscanner austricksen lassen. Beim Körperscan mit einem Passivscanner des Herstellers ThruVision führte er mehrere Gegenstände mit sich, die das System nicht erkennen konnte. Darunter befanden sich ein Schweizermesser, drei kleine Flaschen Thermit, eine Eprouvette - ein kleines Reagenzglas, das unter einem Pflaster versteckt war -, ein Zünder und ein Feuerzeug. Der Scanner aus der Serie T8000 des US-Unternehmens ThruVision befand sich zu dem Zeitpunkt auf dem Flughafen Schiphol in Amsterdam im Testbetrieb.

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