BILD zu OTS - Die Initiative Handywissen.at präsentiert ein neues Schulpaket zum Thema "Das Handy in der Schule - Mit Chancen und Risiken kompetent umgehen".
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Überwachung

NSA hat täglich fast 200 Millionen SMS ausgewertet

Wie die britische Zeitung "The Guardian" und der Sender Channel 4 News am Donnerstag berichteten soll der US-Geheimdienst NSA fast 200 Millionen SMS pro Tag von Handynutzern in aller Welt abgeschöpft haben. Großbritanniens Geheimdienst habe ebenfalls Zugriff auf die gesammelten Metadaten von britischen Staatsbürgern bekommen. Inhalte der Textnachrichten wurden laut den Berichten, die sich auf interne NSA-Dokumente berufen, nicht ausgespäht.

Der Name des geheimen Spähinstruments lautet demnach "Dishfire", gesammelt wurde mithilfe des Überwachungsprogramms "so ziemlich alles, was möglich ist". Die Sicherheitsbehörden machten sich dabei angeblich automatisierte Textnachrichten wie SMS-Hinweise über verpasste Anrufe oder internationale Roaming-Gebühren zunutze. Auch Textnachrichten von Banken an ihre Kunden wurden den Berichten zufolge ausgewertet, um an Kreditkartennummern zu gelangen.

Kein Kommentar

Die NSA gab zunächst keine Stellungnahme zu den Medieninformationen ab. Der britische Geheimdienst GCHQ versicherte lediglich, dass er stets im Einklang mit nationalen Gesetzen gehandelt habe.

Heikel ist neben dem Inhalt auch der Veröffentlichungszeitpunkt der Medienberichte: US-Präsident Barack Obama hält am Freitag seine mit Spannung erwartete Rede zur Geheimdienstreform. Im Justizministerium will er das Ergebnis der monatelangen Überprüfung der Überwachungsprogramme präsentieren, die er angesichts der weltweiten Empörung über die Praktiken der NSA eingeleitet hatte. Im Dezember unterbreitete ein Expertengremium dem Präsidenten 46 Reformvorschläge. Laut US-Medien dürfte Obama den Empfehlungen aber nur teilweise folgen.

Politiker und Bürger

Seit vergangenem Sommer kamen durch die Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden nach und nach umfassende Spähaktivitäten ans Licht: Ziel sind demnach nicht nur E-Mails und Telefonate unbescholtener Bürger, sondern auch internationale Spitzenpolitiker wie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

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