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Linkzensur

Olympisches Komitee verbietet Negativberichte

Der Regel-Wahn bei Großereignissen wie Fußball-WM, EURO oder eben Olympischen Spiele kennt offenbar keine Grenzen. Nicht nur, dass die bei vielen Engländern und Besuchern beliebten englischen Chips ausschließlich als Pommes von Sponsor McDonald`s serviert werden dürfen und man für die Dauer der Spiele bei neuralgischen Olympia-Schauplätzen wie Wembley nur mit Visa-Karten zahlen kann. Auch das Internet würde das Komitee am liebsten zensieren.

Keine abfällige Berichterstattung!
So heißt es bei Punkt 5 in den „Terms of use“ auf der offiziellen London2012-Webseite, dass man sich beim Verlinken auf die Seite verpflichtet, die Spiele nicht in einem „falschen, irreführenden, abfälligen oder sonstwie anstößigen Licht erscheinen zu lassen“. Ungeachtet der praktisch unmöglichen Exekution – das Komitee wird ja wohl kaum alle Webseiten per Gerichtsurteil sperren können, die negativ über die Spiele berichten – sorgt der Passus im Netz bereits für kreative Beschimpfungstiraden.

Das US-Portal boingboing etwa schimpfte die Veranstaltung als „gieriges, unmoralisches Konzernschwein“, das London verramscht und den Sportsgeist sowie die internationale Zusammenarbeit verraten habe. „Du bist eine Schande. Und ich verlinke auf dich. In einer größtmöglichen abfälligen Weise“, schreibt Journalist Cory Doctorow dort mit dem entsprechenden Link.

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