Open Data soll Barrierefreiheit schaffen
Open Data soll Barrierefreiheit schaffen
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Open Data soll Barrierefreiheit schaffen

Open Data soll Barrierefreiheit schaffen

"Eines meiner großen Ziele ist die Schaffung von Mehrwerten für die Bürgerinnen und Bürger”, erläuterte die für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) zuständige Wiener Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) im Interview. “Darunter zählen selbstverständlich auch die Anliegen von Menschen mit Behinderungen. Und gerade hier sehe ich eine große Chance, dass neue Anwendungen geschaffen werden, die das tägliche Leben erleichtern." Schon die erste Apps der Community verwendeten diese angeboten Informationen zur Barrierefreiheit (z.B. Toilet Map Vienna).

Gesellschaft profitiert"Ich sehe es als eine der vordringlichsten Aufgaben der Politik, diese Barrieren abzubauen und damit allen Menschen den Zugang und Eintritt sowie die Möglichkeit zu Teilhabe und Mitbestimmung zu verschaffen - nicht nur weil das ein selbstverständliches Recht sein sollte, sondern auch weil eine Gesellschaft nur profitieren kann, wenn sie die Potenziale aller ihrer Mitglieder nutzt anstatt sie zu behindern", umschreibt der grüne Gemeinderat Klaus Werner-Lobo seine Herangehensweise. Es seien daher "mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln Barrieren - nicht nur für Menschen mit Behinderungen - abzubauen".

"Der Open-Data-Katalog der Stadt Wien wird laufend erweitert werden", so Stadträtin Frauenberger und verweist auf eine kürzlich gestartete Online-Umfrage bei der Wünsche für zukünftige Datenbestände angegeben werden können.

Vollständige DatenbeständeEine der gängigsten Open-Data Bereiche - der Verkehr - ist bei den Wiener Daten noch unterrepräsentiert. Derzeit gibt es noch keine Daten von dem Wiener Linien. Eine Zusammenarbeit wurde allerdings schon angekündigt und ein Vertreter wird bei der Open Government Data Plattform am 30. Juni 2011 anwesend sein, von der es auch einen live-Stream geben wird.

Ein Anliegen im Bereich der Barrierefreiheit ist Klaus Werner-Lobo eine Zusammenarbeit mit den Wiener Linien bezüglich Zurverfügungstellung von Echtzeitdaten über den Betriebsstatus der Wiener U-Bahn Aufzüge. Die Verhandlungen stimmen ihn "sehr optimistisch", teilt er auf Anfrage mit. Das Beispiel U-Bahn Aufzüge zeigt wie wichtig die Zusammenarbeit von mehreren Stellen für die Erstellung von vollständigen und dadurch erst sinnvollen Datenbeständen ist. Manche Aufzüge im U-Bahn Netz werden nämlich nicht von den Wiener Linien, sondern von der Stadt Wien betrieben.

"Es hat sich auch schon bei den bisher veröffentlichten Daten (beispielsweise Trinkbrunnen) gezeigt, dass Datenquellen verschiedener Betreiber ergänzt werden müssen, um vollständige Datenbestände zur Verfügung stellen zu können", geht Stadträtin Frauenberger auf dieses Problem ein und kündigt an: "An dieser Qualitätsverbesserung wird von den beteiligten Stellen gearbeitet."

Künftige Daten-KatalogeBei Daten zum Stand der Barrierefreiheit der Amtshäuser oder Wiener Schulen wäre eine Veröffentlichung möglich, sobald die Daten nach den Open Government Data Prinzipien in maschinenlesbarer Form zur Verfügung stehen, informiert die Stadträtin. Die Erhebungen dazu laufen schon, da laut Wiener Antidiskriminierungsgesetz die Gemeinde Wien sich im Vorjahr im Wiener Antidiskriminierungsgesetz verpflichtet hat "bis zum 30. Juni 2012 einen Plan zum Abbau baulicher Barrieren für die von ihr genutzten Gebäude zu erstellen und die etappenweise Umsetzung vorzusehen". "Natürlich" sollen die dabei erhobenen Daten verbreitet werden, meint Klaus Werner-Lob. "Wozu sollen sie sonst gut sein, wenn sie nicht zugänglich gemacht werden?"

Die Stadt Wien "arbeitet intensiv daran", dass der öffentliche Bereich barrierefrei wird meint Frauenberger und hält fest: "Die Bürgerinnen und Bürger haben das Recht auf Informationen, die für sie wichtig sind und die sie im täglichen Leben brauchen." Daher müssen die benötigten Informationen "nicht nur vorhanden, sondern auch zugänglich und verständlich sein."Barrierefreie Routenplanung"Ich sehe keinen Nutzen darin, Menschen an einem Treppenabsatz, einer Sprache, einem Vermittlungsmedium oder was auch immer scheitern zu lassen und damit auf ihr Potenzial für die Gesellschaft zu verzichten", stellt der grüne Lokalpolitiker klar. Die Open Government Data (OGD) – Initiative verfolgt anscheinend auch zusätzlich eine langfristige Strategie. Ing. Johann Mittheisz (Open Data-Beauftragten der Stadt Wien) kündigte am 26. Mai bei der “Open Government Data Plattform Wien” an, das ein Ziel auch eine barrierefreie Routenplanung ist.

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