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Zensur

Pakistan: Verwirrung um YouTube-Sperre

Die Gründe für den abrupten Meinungsumschwung nannte ein Sprecher von Premierminister Raja Pervez Ashraf am Samstag nicht. Ursprünglich war der Zugang im September nach Protesten gegen des Mohammed-Schmähvideo gesperrt und am Samstag vor wenigen Stunden wieder freigeschaltet worden - allerdings nur für drei Stunden.

Ein Mitarbeiter aus dem Umfeld des Premiers sagte: Man habe nach der Freischaltung von YouTube festgestellt, dass das Schmähvideo noch auf der Plattform verfügbar sei.

Das Schmähvideo stellt den Propheten Mohammed als Frauenheld, Tölpel und Kinderschänder dar. Im Internet veröffentlichte Ausschnitte des Films hatten in der muslimischen Welt Anfang September gewalttätige Proteste ausgelöst, bei denen dutzende Menschen getötet wurden.

Der Produzent, Mark Basseley Youssef, muss wegen des Verstoßes gegen Bewährungsauflagen ein Jahr ins Gefängnis, wie ein US-Gericht in Los Angeles im November verfügte. Der 55-Jährige, ein koptischer Christ, hatte zugegeben, im Zusammenhang mit dem umstrittenen Film unter falschem Namen aufgetreten zu sein. Der Gebrauch von Pseudonymen war ihm aber untersagt worden, als er 2010 wegen Bankbetrugs verurteilt worden war.

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