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Qwiki: Suchmaschine mit Doku-Charakter

"Wir sind die ersten, die Information in ein Erlebnis verwandeln", schreiben die Betreiber der neuen Internetsuche Qwiki auf ihrer Website. Die Plattform hat sich zum Ziel gesetzt, die Suche im Netz zu revolutionieren, oder zumindest weiterzuentwickeln. Derzeit befindet sich Qwiki noch in der Alpha-Testphase (auf Englisch) und ist nur per Einladung nutzbar. FUTUREZONE konnte aber bereits einen Blick auf das neue "Sucherlebnis" werfen.

Statt wie bei Google, Bing und Co üblich, wirft Qwiki die Suchergebnisse nicht einfach nur in langen Listen von Text aus. Vielmehr wird zu jedem abgefragten Begriff ein kleines Video erstellt, bei dem die jeweiligen Informationen angereichert mit diversen Bildern vorgelesen werden. Darunter läuft zusätzlich der Text mit. In ergänzenden Feldern, die ebenfalls mit Bildern unterlegt sind, werden verwandte, weiterführende Informationen zum abgefragten Begriff angeboten. Sucht man etwa nach Wien verweisen die Felder am unteren Bildschirmrand dann beispielsweise auf Themenkomplexe wie "Österreichische Kultur" oder "Österreichische Wirtschaft".

Missing Link

"Qwiki ist genau der Missing Link zwischen einer großen Datenmenge und einer kompakt und spannend zu konsumierenden Informationsaufnahme", meint Web-2.0-Experte Markus Hübner von der Agentur Brandflow im Gespräch mit FUTUREZONE. "Seit fast 20 Jahren sind wir mit dem gewohnten Bild vertraut, einen Suchbegriff in eine Suchmaske einzugeben und daraufhin eine schier unendliche Liste an entsprechenden Dokumenten zu erhalten", so Hübner. Doch je größer die Informationsdichte geworden ist, desto größer sei auch der Wunsch nach einer Aufbereitung geworden, die eine einfach und rasche Informationsaufnahme ermöglicht.

Als Konkurrenzprodukt zu Google sieht der Experte Qwiki aber nicht. "Diese Form der Suchmaschine wird weiterhin ihre Bedeutung haben, um gezielt nach spezifischen Inhalten zu suchen." Ein großer Teil der Suchanfragen betrifft jedoch sehr allgemeine Begriffe wie Städte, Länder, Produkte oder Personen. Hier kann Qwiki punkten. "Eine neue, interaktive Multimedia-Story erklärt den gewünschten Begriff und bringt das jeweils gesuchte auf den Punkt", sagt Hübner. Gerade im Bereich der Personalisierung bestehe noch riesiges Potenzial, sodass Angebote wie Qwiki zu einer Art persönlicher Assistent des Nutzers werden.

Eine wichtige Rolle spielt der Faktor Sprache. "Qwiki hat es geschafft die Sprache flüssig - sehr nahe an der menschlichen Sprache - und synchron mit dem gezeigten Video zu erstellen", urteilt der Experte. Derzeit ist nur eine englische Version verfügbar. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Qwiki künftig auch in anderen Sprachen angeboten wird - allein schon, um sich international zu etablieren.

(Claudia Zettel)

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Ein Kommen und Gehen
Im Bereich der Suchmaschinen ist ein ständiges Kommen und Gehen zu beobachten. Kaum wird eine neue Plattform vorgstellt, sperrt auf der anderen Seite ein gescheitertes Angebot wieder zu. Aktuell hat es die Suchmaschine Ask.com getroffen. Wie die Betreiber bestätigten wird die Suchmaschine nicht mehr weiterentwickelt, sondern durch einen Konkurrenzalgorithmus ersetzt. Das Unternehmen will sich künftig stattdessen als Dienst etablieren, bei dem Fragen offen gestellt und beantwortet werden können. Ask.com kam in den USA zuletzt nur noch auf einen Marktanteil von knapp zwei Prozent.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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