© dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Syrien

Russisches Militär wehrt angeblich Drohnenschwarm ab

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben Drohnenangriffe auf seine Stützpunkte in Syrien abgewehrt. Das teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag in Moskau mit. Danach seien in der Nacht auf Samstag zehn unbemannte Flugkörper geortet worden, die mit Sprengsätzen den Luftwaffenstützpunkt Hamaimim angreifen sollten. Drei weitere Drohnen zielten auf die Marinebasis Tartus. Die Flugkörper seien teils abgeschossen, teils gezielt zur Landung gebracht worden.

Als Lieferant der Waffen an syrische Regierungsgegner komme nur ein „Land mit hohen technologischen Möglichkeiten der Satellitennavigation“ in Frage, teilte das Ministerium auf Facebook mit. Diese Aussage wurde vielerorts als ein Vorwurf in Richtung der USA gedeutet. Das Pentagon wies laut Associated Press jeglichen Zusammenhang mit dem Angriff als „vollkommen unverantwortlich“ zurück. Franz Klinzewitsch, Vizechef des Verteidigungsausschusses des russischen Föderationsrates, hielt das jedoch nicht zurück. "In Syrien kann man sie nicht einfach irgendwoher nehmen, das ist eine Arbeit der Geheimdienste, die von den USA koordiniert werden", sagte er laut der Süddeutschen Zeitung.

Keine Bestätigung

Die dem Facebook-Post beigefügten Fotos zeigen indes eher simple selbstgebaute Flugapparate aus Sperrholz und Klebeband. Die Drohnen seien mehr als 50 Kilometer von den Stützpunkten entfernt gestartet worden, hieß es. Bereits 2016 gab es Berichte über mit Sprengstoff versehene Drohnen, die vom IS im Irak eingesetzt wurden.

Eine Bestätigung für den russischen Bericht gab es nicht. Allerdings hatte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London am Samstag von einer unbekannten Drohne über Hamaimim gesprochen. Es sei der zweite derartige Vorfall binnen weniger Tage gewesen.

Am Silvestertag waren nach russischen Angaben zwei Soldaten in Hamaimim durch Beschuss getötet worden. Russland ist die militärische Schutzmacht des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

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