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Schweiz bleibt für WikiLeaks "Alternative"

Ob WikiLeaks, wie von Gründer Julian Assange Anfang November in Genf angekündigt, bald von der Schweiz aus betrieben wird, lässt der Australier offen. "Wir suchen nach dem geeigneten Land, das mir und meinem Team die nötige Sicherheit bietet. Die Schweiz bleibt eine Alternative, wir schließen aber auch Australien nicht aus", sagte Assange in einem Interview, das am Montag in den Schweizer Zeitungen "24 Stunden" und "Tribune de Geneve" erschien.

Noch kein Antrag auf politisches Asyl

Bei seinem Auftritt in Genf hatte Assange auch die Absicht geäußert, die Schweiz um politisches Asyl zu ersuchen. Es gebe nur drei Länder, in denen er sicher arbeiten könne - Kuba, Island und die Schweiz. Einen Antrag auf politisches Asyl in der Schweiz hat er bisher nicht gestellt. "Ich kann Ihnen nicht sagen, ob ich das machen werde oder nicht. Das hängt auch von meinen Kautionsauflagen wie dem Verbot, Großbritannien zu verlassen, ab", so Assange.

Das Enthüllungsportal WikiLeaks verliert pro Woche mehr als 479.540 Euro. Assange betonte, er habe entgegen anderslautender Berichte nicht 1,5 Millionen Pfund (1,79 Mio. Euro) zur Finanzierung seiner Autobiografie abgehoben. "Ich kann vielleicht in einigen Jahren 1,1 Millionen Pfund abheben - wenn mein Buch ein Erfolg wird."

Assange hatte sich am 7. Dezember in London der Polizei gestellt. Schweden hatte ihn wegen Vergewaltigungsvorwürfen zur Verhaftung ausgeschrieben. Am 14. Dezember kam er gegen Kaution frei. Am Dienstag entscheidet das Gericht in Westminster über das Datum, an dem der Prozess über eine mögliche Auslieferung Assanges an Schweden stattfinden soll.

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(APA/sda)

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