© Reuters

USA

Snowdens E-Mail-Anbieter sperrt zu

Der Gründer des E-Maildienstes Lavabit, Ladar Levison, erklärte auf der Unternehmens-Website am Donnerstag, er habe sich nach langer Überlegung zur Einstellung seines Dienstes entschlossen. Entweder er kehre "fast zehn Jahren harter Arbeit" den Rücken oder er werde zum Komplizen "von Verbrechen gegen das amerikanische Volk", schrieb Levison.

Auskünfte untersagt
Levison beklagt in seiner Mitteilung, er könne keine Details zu den Ursachen der Einstellung von Lavabit mitteilen. "Wie die Dinge derzeit liegen, kann ich meine Erfahrung der letzten sechs Wochen nicht teilen, obwohl ich zwei Mal die nötigen Anträge gestellt habe", schrieb Levison. Das US-Recht erlaubt es den Sicherheitsdiensten, Firmen zu verpflichten, dass sie die ihnen erteilten Anweisungen nicht öffentlich machen.

Er rate dringend davon ab, seine private Daten Unternehmen anzuvertrauen, die einen Sitz in den Vereinigten Staaten haben, schrieb Levison weiter. Er will nun gegen das Auskunftsverbot gerichtlich vorgehen und ruft auf der Lavabit-Website zu Spenden für die rechtliche Auseinandersetzung auf. Lavabit war vor zehn Jahren in Texas als Dienst gestartet, der die sichere Kommunikation per E-Mail ermöglicht.

E-Mails vom Moskauer Flughafen
Lavabit war in die Schlagzeilen geraten, nachdem berichtet worden war, dass Snowden den Dienst während der Zeit, die er auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo feststeckte, zur Kommunikation nutzte. Der frühere Geheimdienstmitarbeiter soll über die E-Mail-Adresse edsnowden@lavabit.com Kontakt zu Menschenrechtsaktivisten aufgenommen haben.

Snowden hatte mit Enthüllungen zur flächendeckenden Überwachung der Internet- und Telefonkommunikation durch den US-Geheimdienst NSA den Zorn der US-Regierung auf sich gezogen. Am 1. August gewährte ihm Russland vorläufiges Asyl. Derzeit hält er sich an einem unbekannten Ort in Russland auf.

Mehr zum Thema

  • Zielpersonen-Erwähnung reicht für NSA-Spionage
  • Snowden: Schweigen zwischen Obama und Putin
  • EX-NSA-Chef vergleicht Hacker mit Terroristen

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare