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Cyberwar

Stuxnet: Israel und USA unter Verdacht

Der mysteriöse Computerwurm Stuxnet legte Ende vergangenen Jahres große Teile der iranischen Atomanlagen lahm. Bis heute ist unklar, wer hinter dem Design der hochkomplexen Malware steht und zu welchem Zweck dieser genau entwickelt wurde. Laut "New York Times" deuten neue Hinweise darauf hin, dass Israelis und Amerikaner maßgeblich am Design des Wurmes beteiligt waren und diesen vorab in der abgeriegelten Atomanlage Dimona in der israelischen Negev-Wüste getestet haben.

Ein amerikanischer Atomexperte geht dem Bericht zufolge davon aus, dass der Wurm genau an die iranischen Ziele angepasst wurde "Das geht nur, wenn man die Maschinen kennt", so der Experte. So seien praktisch die gleichen Zentrifugen zur Urananreicherung wie in der iranischen Atomanlage auch in Dimona aufgebaut und Stuxnet daran getestet worden. "Dass der Wurm so effektiv war, liegt daran, dass die Israelis ihn vorher getestet haben", wird der ungenannte Informant im Bericht zitiert.

Siemens-Schwachstellen ausgenutzt

Die Ursprünge des Wurms könnten auf interne Sicherheitsbriefings von Siemens mit amerikanischen Forschungslabors zurückgehen. Denn Siemens hat bereits 2008 auf mögliche Schwachstellen in seinen Computer Controllern für Industrieanlagen hingewiesen. Genau diese, die auch bei den iranischen Anlagen im Einsatz waren, wurden schließlich von Stuxnet ausgenutzt.

Die Iraner hatten im Oktober zunächst zugegeben, dass Tausende Rechner in den Atomanlagen infiziert wurden, dann jedoch alles abgestritten. Nach Angaben der "New York Times" wurde durch Stuxnet ein Fünftel der iranischen Uranzentrifugen lahmgelegt und das gesamte Programm zurückgeworfen. Viele Länder verdächtigen den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Nuklearenergie an Atomwaffen zu arbeiten.

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(futurezone)

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