© Tor Project

Bericht

Tor-Projekt erhält anonyme Tipps von NSA-Mitarbeitern

Das anonyme Tor-Netzwerk gilt nach wie vor als sicher vor den Datensammelprogrammen der NSA und des GCHQ, weswegen der kostenlose Dienst den Behörden ein großer Dorn im Auge ist. Doch laut BBC warnen einige Personen aus den Geheimdiensten die Tor-Entwickler selbst vor Sicherheitslücken. „Es gibt zahlreiche Menschen in beiden Organisationen, die uns auf anonymen Wegen Informationen zukommen lassen, wie zum Beispiel ‚ihr solltet euch das ansehen oder vielleicht das reparieren.‘ Und das haben sie getan“, so Andrew Lewman, der Leiter des Tor-Projekts, gegenüber der BBC.

2,5 Millionen täglich im Tor-Netzwerk

Laut Lewman erhalte man monatlich anonyme Tipps und Hinweise aus den Spionagediensten. Er habe jedoch keine Möglichkeit, die Aussagen der Tipp-Geber zu verifizieren, es sei lediglich eine „Ahnung“ und man frage nicht nach Details. William Binney, ein NSA-Whistleblower, meint, dass die Wut über die Überwachung von US-Bürgern viele NSA-Mitarbeiter zu derartigen Leaks verleiten könnte. Alan Woodward, ein unter anderem für das GCHQ tätiger Sicherheitsexperte, halte die Möglichkeit, dass Mitarbeiter dem Tor-Projekt Informationen zuspielen, nicht für ausgeschlossen: „Wenn das tatsächlich passiert, müssen das diese Organisationen sehr ernst nehmen.“

Sowohl NSA als auch GCHQ wollten den BBC-Bericht nicht kommentieren. Tor wird von 2,5 Millionen Menschen täglich genutzt, der offizielle Tor-Browser wurde bereits 150 Millionen Mal heruntergeladen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare