Die Erlöse mit Telekommunikationsgeräten legten hingegen - vor allem wegen Smartphones - um 12,1 Prozent auf 981 Millionen Euro zu, geht aus der Gfk-TEMAX-Marktstudie hervor.
Die Erlöse mit Telekommunikationsgeräten legten hingegen - vor allem wegen Smartphones - um 12,1 Prozent auf 981 Millionen Euro zu, geht aus der Gfk-TEMAX-Marktstudie hervor.
© truth reem/reuters

Mobiler Datenschutz

US-Senatoren kritisieren Google und Apple

In einer dreistündigen Anhörung des US-Senats zum Thema „mobiler Datenschutz“ wurden sowohl Apple als auch Google in die Mangel genommen. Die Senatoren warfen den Unternehmen vor, die Daten, die sie von ihren Smartphone-Kunden sammeln würden, für Marketing-Zwecke zu missbrauchen, ohne dass dafür eine Zustimmung der Nutzer vorliegt. „Ich habe ernsthafte Zweifel daran, ob diese Rechte respektiert werden“, so der demokratische Senator Al Franken im Hearing.

Die US-Senatoren wollen jedoch auch keine Gesetze zur Privatsphäre beschließen, die Innovation per se unmöglich macht. Es sei ihnen sehr wohl bewusst, dass diese Daten ermöglichen, dass einige Services gratis verfügbar seien. „Auch ich mag Google Maps lieber gratis zur Verfügung haben“, so Franken.

Sowohl Google als auch Apple mussten sich in der Anhörung gegenüber dem Vorwurf, Ortsdaten der Nutzer zu sammeln und zu speichern, rechtfertigen. Apple legte dazu etwa ein Dokument (PDF) vor, das einen Einblick in Apples Politik zur Standortdatensammlung gibt.

Was Apple speichert
Darin ist zu lesen, dass iOS-Geräte „periodisch“ Informationen zu Mobilfunkmasten und WLAN-Basisstationen der eigenen Umgebung aufzeichnen, diese mit GPS-Koordinaten verknüpfen und dies lokal abspeichern. Diese Informationen würden alle 12 Stunden verschlüsselt und anonymisiert per WLAN an Apple übertragen. Apple würde diese Informationen ausschließlich dazu verwenden, seine Geodatenbank „weiterzuentwickeln und zu verbessern“, heißt es in dem Dokument.

Apple sammelt seit OS 4.1. diese Geodaten dann, wenn mindestens einer App der Zugriff auf den Aufenthaltsort erlaubt worden ist. Der „Bug“, der bewirkt hat, dass die Daten auch gesammelt wurden, wenn die Ortungsdienste deaktiviert waren, wurde mit einem Software-Update auf 4.3.3. behoben.

Dass Apple die Ortsdaten laut ihrer eigenen Datenschutzerklärung „sammeln, nutzen und teilen“ darf, wollte Guy Tribble, Apples VP für Softwaretechnik, nicht weiter kommentieren. Googles Lobbyist Alan Davidson sagte widerum, dass die Ortstdatensammlung bei Android-Geräten auf „Opt-in“-Basis funktioniere. Beide Repräsentanten der Firmen wurden von den US-Senatoren dazu aufgefordert, die Bedenken der Politiker mit ihren Unternehmen zu besprechen.

Vier verschiedene Gesetzesentwürfe
Insgesamt gibt es bereits vier Gesetzesentwürfe für Datenschutz in den USA. Die Gesetzesentwürfe drehen sich alle darum, welche Daten unter welchen Bedingungen gesammelt werden dürfen. Erst am Vortag hat der demokratische Senator John D. Rockefeller IV einen Gesetzesentwurf (PDF) eingebracht, durch den die Behörde Federal Trade Commission (FTD) befugt werden soll, verpflichtende Datenschutzrichtlinien für Onlinewerber auszuarbeiten.

Dieser Entwurf wurde vor allem von den Organisationen, die sich für die Privatsphäre der US-Bürger einsetzen, sehr begrüßt. „Dieser Entwurf würde Amerikaner das Recht geben, das Internet zu nutzen, ohne ständig getrackt zu werden“, so Susan Grant von der Consumer Protection.

Welcher Gesetzesentwurf sich letztendlich durchsetzen wird, ist noch unklar. Der demokratische Senator Sheldon Whitehouse zeigte sich frustriert darüber, dass kein Unternehmen gewillt sei, mehr für die Sicherheit der Nutzerdaten zu sorgen. Manche Apps werden nur deshalb billig hergegeben, weil ihr Geschäftsmodell darauf basiere, später die Nutzerdaten weiterzuverkaufen, so der Senator. Solche Entwicklungen müssen eingeschränkt werden, meint Whitehouse.

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