Verfahren gegen Bradley Manning geht weiter
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Das Militärverfahren gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning wird in rund zwei Wochen fortgesetzt. Die Anklageverlesung gegen den Soldaten finde am 23. Februar in Fort Meade (US-Bundesstaat Maryland) statt, teilte die US-Armee am Donnerstag mit. Dem 24-Jährigen wird vorgeworfen, mehr als 700 000 größtenteils geheime Dokumente an die Internet-Plattform weitergegeben zu haben. Ihm droht bei einer Schuldigsprechung eine Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen des Kapitalverbrechens „Unterstützung des Feindes“ sowie zahlreicher weiterer Anklagepunkte.
Wikileaks hatte 2010 und 2011 detaillierte Informationen über die Kriege im Irak und in Afghanistan sowie unzählige Diplomatendepeschen im Internet veröffentlicht. US-Medien sprachen vom schwersten Fall von Geheimnisverrat in der amerikanischen Geschichte.
Bei einer Anhörung im Dezember hatte die Verteidigung bereits zur Milde aufgerufen. Durch die Enthüllungen sei kein Schaden entstanden. 30 Jahre Haft für den Obergefreiten seien daher angemessen. Dagegen hatte die Anklage den Standpunkt vertreten, es gebe erdrückende Beweise, dass der Geheimdienst-Analyst Manning während seines Einsatzes im Irak „konstant, bewusst und methodisch“ interne Dokumente aus regierungseigenen US-Computern gezogen habe.
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