Whistleblower

WikiLeaks bestreitet Schuld am Datenleck

Neun Monate nach den WikiLeaks-Enthüllungen von internen Mitteilungen amerikanischer Diplomaten sorgen jetzt Medienberichte für Wirbel, wonach auch die unredigierten Originaltexte im Internet aufgetaucht sind. Die Preisgabe der bislang geschwärzten Namen von Informanten habe bei Regierungsbeamten Besorgnis ausgelöst, berichtete am Dienstag das US-Nachrichtenportal politico.com.

Das WikiLeaks-Projekt wies am Dienstag die Darstellung zurück, für die Panne verantwortlich zu sein. „Es gab keinen WikiLeaks-Fehler“, twitterte die Enthüllungsplattform. Fehler gebe es nur in der Berichterstattung der „Mainstream-Medien“.

Die Wochenzeitung „der Freitag“ warf WikiLeaks bereits in der vergangenen Woche vor, „selber Leck geschlagen“ zu sein. Hingegen berichtete das Magazin „Der Spiegel“, die Existenz der unredigierten Dokumente im Netz sei schon seit Monaten bekannt. Jetzt werde dies aber von Seiten des OpenLeaks-Projekts von WikiLeaks-Aussteiger Daniel Domscheit-Berg genutzt, um den Vorwurf zu belegen, dass die Daten bei WikiLeaks nicht sicher seien. Die Zeitung „der Freitag“ gehört zu den von OpenLeaks benannten Partnern.

Der Vorsitzende des Whistleblower-Netzwerks, Guido Strack, äußerte sich besorgt, dass die neuerlichen Querelen dem eigenen Anliegen nur schaden könne. „ Whistleblower wollen Misstände beseitigen“, sagte Strack. Die Whistleblower-Plattformen WikiLeaks und OpenLeaks „fordern Transparenz von allen ein, sind aber selbst nicht in der Lage, diese zu bieten“. Wikileaks habe das Whistleblower-Thema zwar mit in die Öffentlichkeit gebracht. „Aber jetzt muss man aufpassen, dass da nicht zuviel Porzellan zerschlagen wird“.

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