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Proteste

Wochenlanger Internet-Blackout und Festnahmen in Kamerun

Es wurden bereits mehr als 100 Demonstranten festgenommen, wie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Donnerstag mitteilte. „Es ist eine extrem beunruhigende Situation“, erklärte Amnesty-Experte Stephen Cockburn. Die Sicherheitskräfte gingen unnötig rabiat gegen die Demonstranten vor und hätten Dutzende Menschen verletzt. Angehörige der englischsprachigen Minderheit protestieren seit Oktober gegen eine Benachteiligung gegenüber der französischsprachigen Mehrheit. In zwei vorwiegend englischsprachigen Provinzen des Nordens ist seit Mitte Januar der Zugang zum Internet gekappt.

Es wird vermutet, dass die Regierung damit die Organisation neuer Proteste erschweren will. Die Vereinten Nationen bezeichneten dies als eine eklatante Verletzung des Freiheitsrechte. Etwa jeder Fünfte der rund 23 Millionen Kameruner gehört Schätzungen zufolge zur englischsprachigen Minderheit. Drei Anführer der Proteste müssen sich seit dieser Woche wegen Terrorismus und Anstiftung zu einem Bürgerkrieg vor Gericht verantworten. Bei Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften waren im Dezember in der Stadt Bamenda fünf Demonstranten getötet worden.

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