© Screenshot

I/O 2013

3D bis Weltall: Das kann das neue Google Maps

Schon im Vorfeld der Google-Entwicklerkonferenz war durchgesickert, dass ein neuer Look bei Google Maps anstehen könnte. Am Mittwoch wurde das Geheimnis dann im Rahmen der Auftakt-Keynote (futurezone-Bericht hier) offiziell gelüftet. Die Webversion wurde von Grund auf erneuert, Maps präsentiert sich sowohl in komplett neuem Design als auch mit neuen Funktionen. Im Sommer wird es dann auch entsprechende Updates für die mobilen Apps geben.

Noch ist das neue Google Maps zwar nicht allen frei zugänglich, man kann jedoch bereits eine Einladung über diese Seite hier anfragen. Für I/O-Besucher wurde die Vorschau bereits freigegeben. Somit konnte auch die futurezone einen ersten Blick auf die neuen Google-Karten werfen. Die Resultate können sich durchaus sehen lassen.

Neuer Look
Das Erscheinungsbild unterscheidet sich deutlich von der alten Maps-Version. So ist etwa die Seitenspalte links, in der Zusatzinformationen und Routenplanung angegeben wurden, komplett verschwunden. Die Karte, die auch eine etwas veränderte Farbgebung aufweist, erstreckt sich jetzt über den gesamten Bildschirm, anstelle der Seitenspalte wurden ein- und ausklappbare Elemente geschaffen. Diese sind, wie derzeit quer über alle Googledienste hin deutlich wird, auch an dem Karteikarten-artigen Aufbau orientiert, wie man ihn aus Google Now kennt, von Glass und aktuell auch von der neuen Google+-Version. Auch die Schriftarten ähneln sich quer über die Services hinweg. Somit schafft Google hier mehr Einheitlichkeit in Designfragen.

Gibt man keine Suche ein, ist nur ein schmaler Schlitz als Suchmaske zu sehen. Erst, wenn man einen Ort eingibt oder eine bestimmte Route abfragt, klappt sich die Karte nach unten - je nach Bedarf - unterschiedlich weit aus. Am unteren Rand findet sich links das Element zum Umschalten auf die Satellitenansicht sowie rechts ein kleines Bedienmodul, das Zoomsymbole sowie ein ebenfalls ausklappbares Pfeil-Element enthält, über das dann Fotos zur jeweiligen Umgebung eingeblendet werden können.

Flott
Generell macht das neue Google Maps einen flüssigeren und flotteren Eindruck als das alte. Wobei aber auch angemerkt werden muss, dass die neue Karte in Googles Chrome-Browser während des Testens merklich schneller reagierte als unter Firefox.

Die Suchmaske und ihre Funktionen
Bewegt man den Mauszeiger zum Suchfeld hin, ohne etwas einzugeben, klappt zunächst eine Zeile auf, die sich selbst als "Getting around" beschreibt und über die Verkehrsinfos angeklickt und aufgerufen werden können. Weiters wird ein Klick auf die Routenplanung angeboten. Grundsätzlich speichert Maps - insofern man mit dem Google-Konto eingeloggt ist - die letzten drei Suchanfragen und zeigt diese beim nächsten Mal wieder an.

Wie gewöhnlich kann man nun entweder nach einem konkreten Ort suchen oder nach einem bestimmten Begriff wie zum Beispiel "Sushi Restaurant". Parallel dazu, dass der gewünschte Ort auf der Karte angezeigt wird, erhält man dann in der ausgeklappten Kartenbox links diverse Infos zu dem Ort sowie wiederum die Option zur Routenplanung, Fotos und Bewertungen. Über ein Sternchen kann man das Suchergebnis auch favorisieren, sprich speichern.

Bei der Suche nach Restaurants und ähnlichem wird dann auch die Verknüpfung mit Google+ wieder deutlich (wenn man eingeloggt ist). So kann man direkt auf die eigenen Kreise klicken und sich anzeigen lassen, was diese Leute in der Umgebung bereits entdeckt oder empfohlen haben.

Routenplanung
Bemüht man die Routenplanung - diese umfasst Öffis, Auto, Fußwege, Radwege und mitunter auch Flüge (diese Funktion ist außerhalb der USA noch nicht verwendbar) - werden wie gewohnt die Zeiten angegeben und die Strecke auf der Karte markiert. Neu ist auch, dass nun ganz einfach die verschiedenen Verkehrsmittel miteinander verglichen werden können, etwa was die Wegzeiten betrifft.

Klickt man zum Beispiel bei den Öffis auf weiterführende Informationen, so erhält man eine Detailansicht, die noch genauer alle Umstiegszeiten und die einzelnen Wegabschnitte bereithält. Hier kann man auch genaue Uhrzeiten und das Datum definieren.

Earth-Integration und 3D
Grundsätzlich legt das neue Maps noch viel stärkeren Wert auf die Darstellung von großflächigen Bildern, die unten in einer Leiste angezeigt werden können. Die Bilder sind entweder welche, die Google selbst zur Verfügung gestellt hat oder aber jene, die von Nutzern hochgeladen wurden.

Klickt man auf die Satellitenansicht, gelangt man neuerdings auch zum Earth-View eines bestimmten Gebiets, Unterwasseraufnahmen sind ebenfalls teilweise verfügbar. Wenn vorhanden, kann man nach Wunsch auch in den Street View Modus wechseln. Google Maps erlaubt im Earth-Modus das Herauszoomen bis man die Erde aus dem Weltall sieht. Dies geschieht in Echtzeit mit aktuellen Wolken und auch, wo es gerade Tag und wo Nacht ist.

Neu ist auch die 3D-Ansicht, die für viele Orte angeboten wird. Sie kann über ein eigenes kleines Symbol rechts über dem Plus und Minus zum Zoomen ausgewählt werden. Das Erlebnis ist zum Teil wirklich beeindruckend, egal ob man nun Großstädte wie New York in diesem Modus besucht oder sich durch Nationalparks wie den Grand Canyon klickt.

Verfügbarkeit
So muss nun nur abgewartet werden, ob Google das neue Maps schnell allen Nutzern zur Verfügung stellt und ob die für Sommer angekündigten neuen Apps ebenfalls dem guten Erlebnis der neuen Webversion entsprechen. Abzuwarten bleibt natürlich auch, welche Funktionen außerhalb der USA angeboten werden und wie lange es noch dauert, bis Google bestimmte Lücken in seinen Kartendiensten - etwa das fehlende Street View in Österreich - auch schließt.

Mehr zum Thema

  • Twitter und Facebook kommen auf Google Glass
  • Google zeigt Game-Services und Musikstreaming
  • Hands-on: Ein kurzer Blick durch Google Glass
  • WTM-Event: Google fördert Frauen in Technik

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

mehr lesen
Claudia Zettel

Kommentare