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Beratung

AK stellt Handy-Shops schlechte Noten aus

Ein Test der Konsumenteninformation der Arbeiterkammer Oberösterreich stellt der Beratungsqualität in Handy-Shops ein schlechtes Zeugnis aus. Nur bei neun von 28 getesteten Shops vergaben die Tester die Note „gut". In zehn Fällen lautete das am Mittwoch in einer Presseaussendung veröffentlichte Urteil „mittelmäßig", in neun „schlecht".

Kaum Beratung
Die Konsumentenschützer schickten insgesamt acht Personen im Alter von 18 bis 23 Jahren in Handy-Shops im Großraum Linz aus. Sie fragten im Beratungsgespräch nach einem Neuvertrag - aber keinen Wertkartentarif - samt Handy, welches zumindest das Abfragen von Mails und Internetnutzung bieten sollte. Darüber hinaus sollte das Gerät bei einem längeren USA-Aufenthalt zu verwenden sein. Wesentlich waren dabei die technische Eignung des Handys und ausführliche Informationen zu etwaigen Kostenfallen - beispielsweise darüber, dass die innerhalb der EU vorhandene Kostenlimitierung von 60 Euro in den USA nicht greift. Zusätzlich sollten Gespräche von Österreich nach Frankreich kostengünstig möglich sein.

Nur die Hälfte der getesteten Shops informierte umfangreich über die verschiedenen Tarife, zeitlich begrenzte Angebote, wie den Entfall des Aktivierungsentgeltes und verfügbare Handys. Auch über Zusatzpakete, etwa ein Auslandspaket nach Frankreich, erhielten die Testpersonen nur in jedem zweiten Shop ausreichend Auskunft.

Wenig zufriedene Tester
Nur in zwei Fällen haben die Mitarbeiter von sich aus auf die Risiken bei der Internetnutzung in den USA hingewiesen und über die Kostenproblematik aufgeklärt. In vier Shops konnte nicht einmal auf Nachfrage eine Auskunft gegeben werden. Kein Anbieter hat neben den Informationen über Handy und Tarifmodelle weitere Unterlagen ausgefolgt. Bei keinem Shop erhielten die Testpersonen vorab einen Vertrag oder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zur Durchsicht. Die Tester waren nur mit 42 Prozent der Beratungsgespräche zufrieden. Dabei wurde etwa bewertet, wie freundlich das Personal war und wie ernst die Fragen genommen werden.

Die Konsumentenschützer raten dazu, sich nicht auf die sogenannten „Besten Tarife" zu verlassen. Interessenten sollten sich Zeit nehmen und die verschiedenen Tarife und Anbieter insbesondere in Bezug auf das eigene Gesprächsverhalten vergleichen. Eine Hilfe dabei biete der Handytarifrechner.

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