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KONSUMENTENSCHUTZ

AK warnt vor Tariffallen beim mobilen Internet

"Immer wieder beschweren sich Konsumenten in unserer Beratung wegen unerwartet hoher Internet-Rechnungen", berichtet die AK-Konsumentenschützerin Daniela Zimmer. Die AK hat zu diesem Zweck 15 Beschwerden näher analysiert. Bei den Fällen mussten die Konsumenten zwischen 100 und 2000 Euro nachzahlen.

"Die Tarifinformationen sind zu unscharf. Die Anbieter müssen für klarere Tarifinformationen sorgen und ein Sperrservice ab Erreichen eines individuell festlegbaren, monatlichen Höchstbetrags anbieten", verlangt Zimmer. "Tun sie das nicht freiwillig, muss es im Telekomgesetz geregelt werden."

Warn-SMS und kostenloses Sperrservice

Die AK spricht sich daher dafür aus, dass wichtige Tarifdetails im Vertrag gut sichtbar platziert werden sollen. Knapp vor dem Ausschöpfen der inkludierten Datenmenge müssen die Kunden informiert werden (etwa Warn-SMS), welche Kosten außerhalb des Pauschales anfallen. Außerdem sollte es ein kostenloses Sperrservice ab Erreichen eines selbst festgelegten monatlichen Höchstbetrages geben.

Bei der Analyse der Beschwerden zeigte sich, dass die Verbraucher meist Tarife für Datenpakete mit einem Datenvolumen von fünf bis 19 Gigabyte hatten. Im Schnitt zahlten sie jedoch 620 Euro mehr drauf. Drei Betroffene zahlten jeweils 1.150 Euro, 1.500 Euro und 2.000 Euro. "Die Konsumenten wissen nicht wirklich, was ihr Tarif bietet und welche Kostenfolgen ein Überschreiten des Pauschales hat", so Zimmer.

Mini-Programme laden Daten

Gründe für die hohen Rechnungen: Die Verbraucher werden nicht ausreichend vor den Kostenfallen gewarnt, wenn das Datenpauschale aufgebraucht ist. In vielen Verträgen wird auf das inkludierte Datenvolumen hingewiesen, nicht aber wie nach dem Ausschöpfen der Pauschale verrechnet wird.

Oft wird auch die Technik zum Verhängnis, wenn etwa regelmäßig automatische Verbindungen ohne Wissen des Verbrauchers aufgebaut werden. Smartphones etwa können mit Mini-Programmen, Apps, aufgerüstet werden. Apps informieren beispielsweise den Nutzer über neue E-Mails - die Anwendungen prüfen ständig das Postfach und bauen dicht hintereinander Verbindungen zum Internet auf.

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(futurezone)

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